Am 30ten September habe ich diesen Blogeintrag angefangen.
Und die To-Do-Liste für die erste Oktober-Woche beschrieben.
Der erste Oktober war da noch freigehalten, um unseren 8ten
Hochzeitstag zu feiern.
Und am 3ten Oktober wollten wir unsere Freundin in Köln
besuchen, die auf einer Palliativstation ihr Leben beendet.
Ein Chat kippte diesen Plan um: Es war unsicher, ob sie noch
bis Mittwoch lebt, so fuhren wir schon an unserem Hochzeitstag nach Köln.
Die Hinfahrt dauerte über drei Stunden aber der Besuch war
sehr intensiv. Und für beide Seiten traurig, aber auch wichtig und richtig.
Jetzt sitzen wir wieder zuhause und zucken bei jedem
Handyklingeln zusammen, warten auf die abschließende Nachricht und zittern und
sind traurig.
Der momentane Plan der ersten Oktober-Woche sieht so aus:
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01.10. Hochzeitstag, Christine à
done
-
02.10. Zahnarztfahrt nach Herne (bei den Straßenverhältnissen
zweieinhalb Stunden hin, eine Stunde zurück. 30 Minuten voller Panik den
Autoschlüssel gesucht: Auf dem Weg zum Parkautomaten ist mir der aus der
Jackentasche gefallen, eine nette Dame fand ihn und nahm ihn an sich und suchte
das passende Auto, indem sie auf den Türöffner drückte. Ich suchte ebenfalls.
In entgegengesetzter Richtung und immer meinen Weg ab. Glücklicherweise fanden
wir uns dann. Beim Zahnarzt war das Ding dann nach ner viertel Stunde erledigt,
aber der Tag im Arsch.
à
done
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03.10. Geburtstag eines Pflegesohns von Gisela,
blöderweise mit einer Frühstücksfeier. Und 09.30 Uhr ist schwierig, bei der
Versorgung der dementen Gisela und unserer zwei Hunde…
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04.10. Nachmittags kommt ein Kollege aus unserer
Altentherapeuten-Weiterbildung, der am 05.10. auf Gisela und unsere Hunde
aufpasst.
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05.10. Hochzeit meiner Nichte, meines
Patenkindes in Castrop-Rauxel.
Und Mann: Ich freue mich für Lisa!
Und natürlich feiern wir den Tag mit ihr und ihrem Mann!
Und Mann: Ich freue mich für Lisa!
Und natürlich feiern wir den Tag mit ihr und ihrem Mann!
Matsch Staff.
Ziemlich viel.
Dazu kommen ja noch Alltagskram
und Schreiberei. Und Musik und Liebe.
Ich muss wach bleiben, ich muss
fit bleiben.
Und ich liebe es.
Merkwürdige, aber absolute Musikempfehlung:
Theodor Shitstorm!
Dieses Pop (?) – Duo läuft bei mir in ziemlicher
Dauerschleife (unterbrochen von Nick Cave, Robbie Williams und David Bowie,
wegen meiner Gedanken an Christine…).
Musikalisch nicht besonders toll, gesangstechnisch eher Mittelmaß,
ich könnte die abhaken. Aber da sind wunderbare Texte, die sich in die Melodien
einfügen und ich entdecke bei jedem Hören neue Perlen.
Ironie, Poesie, massig Poesie und eine Leichtigkeit und
Tiefe – all das auf einmal:
Hört euch das an, aber nicht als Hintergrunddudelei, sondern
wirklich in Ruhe! Absolut geil!
Beim ersten Hören dachte ich: „Naja, brauch ich nicht…“.
Beim zweiten Hören wurde ich hellhörig und beim dritten Hören musste ich mir
die Platte runterladen.
In einer Woche werde ich sie mitsingen können.
Ich halte mich jetzt kurz bei meinen Gefühlen, Ängsten und
Erwartungen an den politischen und gesellschaftlichen Zuständen in diesem Land
und dieser Zeit.
Ich würde mich ansonsten nur auskotzen.
Ich will wieder Utopien und etwas, an das ich glauben kann.
Aber ich habe da nix.
Und es wird schlimmer werden.
Und ich bin dann wieder einfach nur resigniert…
Dabei will ich ja aufwachen und fit bleiben.
Jetzt habe ich noch ein paar Gedichte im Kopf und in den
Fingern.
Und werde arbeiten, das heißt, schreiben und trinken und rauchen.
Hatte ich schon lange nicht mehr.
Lasst euch überraschen…
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