Freitag, 12. Januar 2018

Langes BlaBla über Psychiatrische Pflege, Musik, Fußball und die GroKotz und so



Als ich vor ca. 25 Jahren meine Krankenpflegeausbildung beendete hatte ich zwei Ziele:
Ich wollte ein halbes Jahr die Arbeitslosigkeit pflegen und ich wollte danach in der Psychiatrie arbeiten.
Ein „normales“ Krankenhaus kam für mich nicht in Frage, da war ich mir sicher.
Ich hatte zu viel mitbekommen.

Beide Pläne scheiterten.
Das Arbeitsamt machte mir Stellenvorschläge, denen ich nachgehen musste, um die Kohle zu bekommen.
Obwohl ich meine Lustlosigkeit zeigte und mich nicht besonders um einen Arbeitsplatz bemühte wollte mich die Chefin der Diakonie in Wanne-Eickel haben:
„Ich habe mich mit Ihrer Schulleiterin in Verbindung gesetzt. Und die meinte, sie wären mit Sicherheit eine Bereicherung für unser Team.“
So ähnlich.
Und ich dann:
„Wir können es ja mal probieren. Aber nach einem Jahr werde ich wahrscheinlich wechseln und mich um einen Platz in der Psychiatriepflege bemühen…“.
Ich blieb zehn Jahre. Etablierte mich, machte Fortbildungen, hatte Spaß bei der Arbeit und bei der Ausbildung der SchülerInnen, wurde zum Spezialisten für Diabetes, Demenz und Wundversorgung. Bis der Krebs meine Arbeitskarriere beendete.
Psychiatrisch auffällige PatientInnen hatte ich in der ambulanten Pflege mehr als genug.
Und ja: Oft genug regte ich mich auf.

Jetzt sitze ich in Ottenstein fest, im tiefsten Münsterland.
Meine Frau und ich pflegen ihre Mutter, eine an Alzheimer erkrankte Frau, die im Laufe ihres Lebens mehrere Psychosen durchlaufen hat.
Und ich merke, dass ich wohl kein geduldiger Psychiatriepfleger gewesen wäre.
Schon damals haben die PflegerInnen in der Psychiatrie Distanz zu den PatientInnen aufgebaut. Psychisch auffällige Menschen können PflegerInnen aufsaugen.
In meinem Einsatz in der geschlossenen Psychiatrie musste ich lernen, dass ich die Probleme der PatientInnen nicht zu tief in mich eindringen lasse.
Sonst wäre ich selbst Patient geworden.
Momentan komme ich an meine Grenzen. Und das mit der Distanz klappt eben nicht so richtig, schon gar nicht bei meiner Frau.
Ich war damals ein guter Pfleger, heute machen mich die psychischen Veränderungen und Unfähigkeit von Zusammenleben (und das haben viele psychisch erkrankte Menschen…) richtig sauer.
Ich wäre kein guter Psychiatriepfleger geworden…

Und jetzt?
Habe ich keinen Plan und keine Antwort.
Meine Frau auch nicht.
Aber wir machen irgendwie weiter…



Ab heute kommen die musikalischen Neuheiten.
Natürlich feiere ich die neuen Platten von Feine Sahne Fischfilet und den Donots.
Beide sind wirklich ziemlich Klasse!

Dazu kommen noch zwei Singles, die Neugier auf mehr machen: Jack White knallt zwei total krasse Songs raus, Mann! Ich bin gespannt, was da noch kommt! Und die Black Eyed Peas geben ein starkes Statement zum momentanen Zustand der USA und das Lied ist jetzt schon ein Highlight des Jahres.

Das letzte Jahr war musikalisch ziemlich toll. Ich denke, 2018 kann da nachziehen…





Ach ja. Und heute beginnt ja wieder die Fußballbundesliga. Ziemlich langweilig, die zweite Liga ist da interessanter. Leider nicht für Fans des VfL Bochum, da ist einfach nur Kopfschütteln und Schämen angesagt.
Dementsprechend werde ich mich wohl wenig über Fußball äußern…



Und dann war da noch die erfolgreichen (?) Sondierungsgespräche über eine erneute GroKotz.
Die SPD war da taktisch sehr geschickt: Da keinerlei sozialdemokratischen Ziele im Sondierungsprogramm enthalten sind kann die Basis ja nur gegen Koalitionsverhandlungen stimmen, oder?
Ich denke, es kommt anders.
Und es ist mir merkwürdig egal.
Schlimmer finde ich den Trend zu immer mehr Repression, Verfolgung linker Widerstände, Vertuschung und Unterstützung rechtsradikaler Straftaten durch die Polizei und weltpolitischer Wahnsinn der bekannten Despoten.
Keep on rockin! Auch wenn wir von einer freien Welt sehr weit entfernt sind.



Ihr habt es wahrscheinlich bemerkt:
Ich halte mich bisher im neuen Jahr zurück.
Das soll so bleiben: Ich möchte mehr lesen, mehr schreiben (damit meine ich Bücher, so auf Papier und so…) und mehr leben.
Dazu gehört auch weniger Internet.
Leider haben mich gesundheitliche und private Dinge von dem „mehr tuen“ bisher abgehalten. Dafür ist das „weniger Internet“ aber ne gute Erfahrung.
Ich werde versuchen, das weiter durchzuziehen…

Weniger BlaBla, mehr Herz.
Vielleicht n bisschen Poesie.
Lasst euch überraschen. Und bleibt mir gewogen, auch wenn ich seltener auftauche…









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