Ich weiß
nicht, worüber ich mit Udo Lindenberg sprechen würde.
Die
Wahrscheinlichkeit diesen Mann zu treffen ist eh äußerst gering.
Und ich
weiß bei keinem Menschen vorher, worüber ich mit ihm rede, lasse es auf mich
zukommen, genieße, wenn es gut läuft, versuche, schnell zu beenden, wenn ich
ein scheiß Gefühl habe.
Bei Udo
Lindenberg weiß ich nur Eins:
Ich hätte
das Bedürfnis, mich bei hm zu bedanken.
„Ich trag
dich durch
die schweren Zeiten
So wie ein Schatten
werd ich dich begleiten
Ich werde dich begleiten
Denn es ist nie zu spät
um nochmal durchzustarten
wenn hinter all den schwarzen Wolken
wieder gute Zeiten warten
wieder geile Zeiten warten.“
Der
Refrain seines neuen Liedes beschreibt meine Beziehung zu ihm.
Ja: Udo
hat mich schon oft getragen.
Dafür
würde ich mich bei ihm bedanken.
Seit
vierzig Jahren begleitet mich seine Musik. Mal mehr, mal weniger, aber immer
präsent.
Udo war
immer bei mir. Wenn es mir schlecht ging und wenn ich in Feierstimmung war.
Das fing 1976
mit der „Galaxo Gang“ an. Ich war zwölf, dreizehn Jahre alt und die Platte war
eine Offenbarung für mich.
Ich
behaupte mal, dass damit meine Begeisterung für Rockmusik endgültig geweckt war.
Und das ging immer weiter.
2008
erschien „Stark wie Zwei“.
Ich war im
heftigsten Kampf gegen meinen Mundhöhlenkrebs und da startete Udo mit diesem
Album sein x-tes Comeback (eigentlich war er nie ganz weg) und ich setzte mich
auf den Boden und heulte hemmungslos.
„Lady
Whiskey“, „Baby, wenn ich down bin“, „Der Malocher aus dem Ruhrgebiet“, „Straßenfieber“,
… :
Die Liste
der unschlagbaren Lieder ist lang, sehr lang.
Ich
wünschte mir einen Nachmittag / Abend mit Udo Lindenberg.
Ohne
Kameras, ohne Mikros, nur so.
Für ihn eine Flasche Likör, für mich ein Six-Pack Bier. Für ihn ein paar Zigarren, für mich Tabak.
Für ihn eine Flasche Likör, für mich ein Six-Pack Bier. Für ihn ein paar Zigarren, für mich Tabak.
Und dabei
dann unschlagbare Musik. Darüber würden wir reden, bestimmt.
Und über
Deutschland, mit Sicherheit wären wir beide ähnlich verzweifelt.
Vielleicht
würden wir über Hermann Hesse und Charles Bukowski sprechen, gut möglich.
Vielleicht
würden wir über unsere Leben sprechen. Unsere Sehn-süchte, unsere Lieben,
unsere Leiden und so.
Vielleicht
wäre unser Gespräch auch eine einzige Enttäuschung. Möglich, dass ich kein
vernünftiges Wort raus kriegen würde. Möglich, dass wir uns nicht verstehen
würden. Wer weiß sowas schon vorher. Ich kann es mir allerdings nicht
vorstellen.
Ich glaube
eher, wir würden Freunde werden. Irgendwie erscheint mir Udo ja jetzt schon wie
ein Freund.
2016. Ende
April erscheint nach acht Jahren die neue Studio-LP von Lindenberg. „Stärker
als die Zeit“.
Laut
Werbetext soll sie sich mit Unsterblichkeit beschäftigen. Und eine Fortsetzung
von „Stark wie Zwei“ sein. Die Vorab-Single läuft seit Freitag mindestens
einmal täglich bei mir und die Platte ist so gut wie vorbestellt.
Udo:
Danke
für deine Musik!
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