Mittwoch, 25. Februar 2015

Beinahe hätte ich ja in den letzten Jahren einen Krimi geschrieben






Meine Idee für einen Krimi stand.
Held sollte ein leicht paranoider Einzelgänger sein. Kettenraucher, Biertrinker, ein Bulle von Mann mit zwei Zentner Lebendgewicht, Körpergröße über zwei Meter und Arthrose.
Ihm zur Seite zwei, drei Freunde und seine Ex-Liebe, die er noch immer liebt, die aber glücklich verheiratet mit Kind woanders lebt und ihm nur noch Freundschaft bietet.
Kein Detektiv, sondern ein freiberuflicher Taxifahrer, der durch Zufall in den Fall reintölpelt und sich auch eher widerwillig und tollpatschig durchkämpft.
Fand ich eine interessante Idee.

Bei den Bösewichtern und den Verbrecher wollte ich bewusst übertreiben und alle Klischees bedienen:
Natürlich waren die Bösen Nazis, natürlich hatten sie ein Netzwerk, das bis in die höchsten Politikerkreise reichte.
Sogar ein Ministerpräsident war involviert.
Die Nazis waren Handlanger, es gab einen großen Plan, den sie nicht kannten und der jedem Verschwörungstheoretiker vor Neid erblassen ließ. Aus Spaß mordeten sie im Hintergrund, dabei wurden sie von der Politik, dem Verfassungsschutz und Teilen der Polizei gedeckt und sogar unterstützt.
Es ging um Geld und Macht. Bis in den Vatikan hinein.
Kinder-Pornographie, Prostitution und Drogengeschäfte waren an der Tagesordnung und brachten das Kleingeld.
Das große Geld wurde mit Kriegen und dem Aufbau von Terrororganisationen gemacht.
Als die Nazis schließlich aufflogen (nachdem sie mehrmals oft nur knapp entkommen konnten, weil sie von befreundeten Polizisten und Verfassungsschützern gewarnt wurden) wurden zwei Aktivisten getötet und das Ganze als Selbstmord getarnt.
Die Hintergründe wurden vertuscht.

Mein tollpatschiger Held wuselte sich durch diesen Fall und wollte nur eines – nicht in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten.
Seine Informationen spielte er deshalb immer wieder einem unabhängigen Journalisten oder der Antifa zu. So kam wenigstens die Spitze des Eisberges an die Öffentlichkeit.

Irgendwann legte ich meine Krimi-Idee in die Computerschublade.
Das alles erschien mir dann doch viel zu unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen. So etwas war in Dland unmöglich, hätte nicht einmal in den USA wirklich passieren können.
Nur meine Heldenfigur, die würde ich irgendwann wieder hervorkramen.
Vielleicht stolperte sie ja in eine normale Eifersuchtsgeschichte oder in ein simples Kapitalverbrechen…







1 Kommentar:

  1. Bin zwar kein großer Krimi-Fan, aber mit dem "Held" deiner Geschichte hätte ich mich scheinbar gut identifizieren können. Liebe Grüße, Big

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