Renovierungskram.
Was mich wahnsinnig macht:
„Kannst Du mal eben?“
Nein. Kann ich nicht.
Und „mal eben“ dauert meistens länger und eigentlich bin ich
schon völlig fertig…
Oder:
Ich bin gerade mit einer Tätigkeit beschäftigt, dann kommt:
„Jetzt bräuchte ich das… Kannste mal eben (s.o.)… Hermann,
dann musst du noch… Und du wolltest mir doch…“
Und mir rauscht der Schädel und ich kann mich nicht
entscheiden, was ich als erstes davon mache.
Oder:
„Hermann, guck mal, … , was meinste? …“
Und ich stehe gerade einbeinig auf der Leiter und hebe gefühlte 30 Kilo, die ich anschrauben will. Antworte nicht sofort und pruste oder fluche gar. Und dann:
Und ich stehe gerade einbeinig auf der Leiter und hebe gefühlte 30 Kilo, die ich anschrauben will. Antworte nicht sofort und pruste oder fluche gar. Und dann:
„Mann, bist du garstig. Freust du dich denn nicht, dass wir
weiterkommen? Haste mich noch lieb?“
Sowas.
Was mich noch wahnsinnig macht:
Mindestens fünfmal habe ich jetzt unsere Lampen umhängen
müssen.
„Nee, die passt doch besser dahin… Kannste mal eben
austauschen?“
Eben nicht mal eben.
Und über Schulerhöhe schrauben ist Folter für mich.
Und Regale:
„Mach das dann doch lieber daran, zwanzig Zentimeter nach
links…“
Kein Problem.
Aber nachdem wir stundenlang überlegt hatten und uns dann
festgelegt hatten sind die Löcher in der Wand.
Und es kommen neue hinzu…
Und mit meinen fünfzig Kilo bin ich nicht der Meister an der
Bohrmaschine, weil ich wenig Gewicht dagegen halten kann.
Ich so:
„Das passt nicht.“
„Das passt nicht.“
Claudia so:
„Doch. Ich will aber, dass das passt. Und das passt.“
Ich so:
„Okay. Ich messe mal… Es fehlen zwanzig Zentimeter.“
Sie so:
„Mach doch trotzdem erstmal!“
Drei Wochen nachdem wir eine Wohnzimmerwand absolut perfekt
in einem wunderschönen Grau gestrichen hatten bemerkt meine Liebe, dass ihr das
doch zu langweilig ist. Morgen streichen wir diese Wand lila.
Claudia malocht wie wahnsinnig. Ich auch.
Unsere körperlichen Grenzen haben wir jetzt so oft
überschritten, dass wir sie einfach ignorieren.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir gar nicht weiterkommen.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir gar nicht weiterkommen.
Das ist falsch:
Wir nähern uns sogar beinahe dem Ende
Es wird!
Es wird schön!
Und eigentlich nervt es kaum, nur manchmal.
Meistens macht es Spaß.
Internetabsturz.
Weshalb auch immer, ich habe da zu wenig Ahnung.
Fahre den Computer runter und wieder hoch, ziehe die
Frizz-Box aus der Steckdose, bleibe erfolglos.
Und bin nahe dran, zu verzweifeln.
Am zweiten Tag kapituliere ich.
Ein Techniker kommt, zieht die Frizz-Box aus dem Stecker,
steckt sie wieder ein und stellt fest, dass nix läuft. So weit war ich auch
schon.
Immerhin: er nimmt die Frizz-Box mit und verspricht, am
Abend wieder zu kommen.
Das war vorgestern. Seitdem warte ich.
Kein Netz! Katastrophe! Was fang ich jetzt bloß mit mir an?!
Wieder einmal stelle ich mir die Frage, warum das überhaupt
eine Katastrophe für mich ist und wie es geschehen konnte, dass ich mich vom
Netz dermaßen abhängig machen konnte.
Aber gerade hier auf dem Land brauche ich für mich das
Internet, um Außenkontakte zu halten, mich über den VfL Bochum zu informieren
und meinen Kram zu regeln, bei dem ich mich eben vom Netz abhängig gemacht
habe.
Außerdem genieße ich es, in meinen Arbeitspausen kurz bei
Facebook reinzugucken und vielleicht irgendeinen dummen Kommentar abzugeben.
Fuck.
Mit meinem Handy habe ich hier auch keinen Netzempfang.
So fühlt es sich an, wenn man von der Welt abgeschnitten
ist…
Na ja.
Solltet ihr dies hier irgendwann mal lesen, dann läuft das
Ding wieder…
(Nachtrag: Acht Tage später. Ich bin wieder da…)
Stubenfliegen.
Pessimisten oder Optimisten die wir sind entfernten wir
Mitte Oktober die Fliegengitter von den Fenstern. Jetzt haben wir beinahe Mitte
November. Und immer noch massig Stubenfliegen in der Bude.
Landleben eben.
Es ist nicht dramatisch, aber die Viecher nerven.
Ich entwickele langsam Routine und ein gewisses Geschick mit
der Fliegenklatsche.
Hermann, der Killer von Ottenstein…
bnm,.sdfghjkwer23237890ß/456ghjkröäb
…
Es macht Sinn, ab und zu die Tastatur abzusaugen.
Es macht keinen Sinn, dies zu tun, wenn man gerade einen
Text geöffnet hat…
Hermann der Killer:
Manche Fliegen sind einfach zu erwischen. Selbst ohne
Fliegenklatsche, nur mit der Hand. Wahrscheinlich wären sie eh bald einen
natürlichen Tod gestorben.
Manche sind schwer zu erwischen.
Das sind die, die sich direkt auf mich setzen, feist grinsen
und bei einer Bewegung auf die Tastatur des Compis fliegen. Von dort gucken sie
mich an, verharren und warten.
Ich greife zur Fliegenklatsche und sobald ich aushole fliegen sie weg.
Ich greife zur Fliegenklatsche und sobald ich aushole fliegen sie weg.
Und grinsen mich von einem anderen Platz an. Den sie sofort
verlassen, wenn ich mich mit der Klatsche nähere.
Sobald ich die Fliegenklatsche weglege setze sie sich auf
meine Jeans oder schwirren um meinen Kopf. Und wenn ich sie jage, dann machen
sie oft irrsinnig schnelle Fluchtbewegungen. Und gewinnen oft.
Aber ich bin hartnäckig.
Und kriege sie alle.
Irgendwann…
Irgendwann wird die Natur zuschlagen.
Jetzt haben wir ja beinahe richtiges Herbstwetter.
Und dann kommt der Winter.
Und damit keine Fliegen mehr.
Und im nächsten Frühjahr werden wir wieder Fliegengitter an
die Fenster machen. Frühzeitig.
Hermann wieder im Netz.
Hermann am Schraubenzieher und Hermann an der
Fliegenklatsche.
Hermann hat neue Musik im Netz gefunden:
- Pink Floyds „neue“ Platte ist belanglos und scheiße. Wie
zu erwarten.
- Die Foo Fighters enttäuschen beim ersten Hören. Dafür der
ganze Hype?
- Die Einstürzenden Neubauten fesseln mit Lament.
Könnte ein weiteres Meisterwerk sein.
Muss ich unbedingt laut und in Ruhe hören.
Erstes Hören begeistert!
Hermann am Computer. Hermann an der Bierflasche.
Nein.
Es war keine Absicht, dass mein Internet gerade in der
Schlussphase der Zusammenstellung der neuen MAULhURE abkackte.
Urs, Jerk und Roland machen einen geilen Job. Und ich bin
zwangsweise out of order.
Aber ich glaube, dass Ding wird wieder einmal klasse.
Vielleicht gerade weil ich nicht viel (eigentlich nix) dazu
beigetragen habe.
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