Donnerstag, 23. August 2012

Eine Woche im persönlichen Sommerloch



Der letzte Mittwoch:
Irgendwie hat uns der Alltag wieder.
Ich war sogar schon beim Zahnarzt (Implantatprobleme, konnten zum Glück schnell beseitigt werden) und bei meiner Mutter.
Und ich schwitze mehr als in Portugal, da hier die Hitze wesentlich drückender erscheint.

Schon wieder massig neue Musik für mich entdeckt:
Da sind die Singer/Songwriter, die mich diesen Sommer begeistern. Sun Kil Moon, Glen Hansard (der aus „Once“, wunderschön!) und vor allem Angus Stone.
Angus Stone hat mit „Broken Brights“ eine der Scheiben des Jahres hingelegt, die mich zum Schwelgen und Schwärmen bringt. Geniale Melodien, geile Gitarrensounds und eine Stimme, die einfach passt und hängen bleibt.
Dann gibt es was Neues von Neneh Cherry, zusammen mit The Thing hat die eine wirklich geile Jazz-Scheibe gemacht. Super Bass und fantastisches Saxophon, dazu diese Stimme, macht Spaß!
Und dann „The lost tapes“ von den genialen CAN! Dieses Dreier-Album ist jeden Cent wert!
Auch wenn Claudia dabei durchdreht…
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass es jetzt endgültig soweit ist, das Gaslight Anthem mich langweilen?
Soviel dazu.

Auch Merkel hat seinen/ihren Urlaub beendet. Und von der Leyen plant neuen Sozialkahlschlag und Blödsinn. Und die Hirnlosigkeit von E10 dringt langsam sogar in Politikerköpfe. Und der Verfassungsschutz versucht weiter alle Spuren zu verwischen. Und der VfL spielt weiterhin beschissen.

Ich habe Zahnschmerzen. Nee: das muss bei mir eher Zahnfleischschmerzen heißen. Aber die neuen Implantathalterungen sitzen bombenfest und ich esse in letzter Zeit immer mehr feste Nahrung, die ich irgendwie zerkaut und runtergeschluckt kriege. Es geht voran.
Es geht eigentlich beständig voran, bloß, dass das so langsam passiert, dass ich es kaum wahrnehme.
Da passieren keine Wunder und da wächst kein neuer Kopf und Hals, aber da arrangiere ich mich immer mehr und komme klar. Fünfeinhalb Jahre Krebs. Und ich lebe noch, bin Tumorfrei. Und zuversichtlich. Der Rententräger darf das jetzt eigentlich nicht lesen (andererseits: ich schreibe ja nur, dass es mir den Umständen entsprechend gut geht – von Arbeitsfähigkeit kann keine Rede sein…).

Ich komme nicht weiter. Chatte mit einem neu gewonnenen Freund (der Begriff ist ausgehöhlt, aber bei Arnd scheint er im guten konservativem Sinn zuzutreffen…). Arbeite an zwei Gedichten und tippe diesen Kram.
Claudia schläft. Maya liegt zu meinen Füßen und wedelt mit dem Schwanz. Ich höre Wolf Maahn Solo.

Eine Sommernacht im Ruhrpott ohne Abkühlung. Kräfte zehrend aber schön. Und zum Wochenende sollen wir über 35° bekommen.
Leute, passt auf euch auf bei dieser Hitze!

Ich lege mich ins Bett, ich schlafe, ich wache wieder auf und gehe mit dem Hund.
Ich setze mich an den Schreibtisch und tippe weiter.

Donnerstag:
Gleich geht es in die Bastion und ich gucke mir nochmal die fantastischen „Teenage Angst Ensemble“ mit ihrem Stück „Das Haus“ an.
Wenn die in eurer Nähe sind, dann solltet ihr das auf keinen Fall versäumen!
Großes Theater! Düster, mystisch, brutal, laut. Mit einer klasse Multimedia-Untermalung.

Charles Bukowskis Geburtstag. Auf ihn ein Glas Bier.

„Das Haus“ war wieder einmal äußerst beeindruckend. Und Daniel und Moana werden immer besser.

Und der nächste Tag.
Und so weiter.

Samstag: Ein äußerst netter Grillabend mit Schwager und Schwägerin. Immerhin erspart der VfL Bochum uns die nächste Pokalblamage, einigen Bundesligisten erging es da schlechter.

Montag:
Ich kriege nix geregelt am Computer, auch sonst nicht viel. Dabei warten mein Blog, die Gedichte und der Roman auf meine geistigen Ergüsse, dabei muss ich noch viele Mails schreiben. Aber die schwüle Hitze kocht meine Birne weich.

Immerhin: den superheißen Sonntag habe ich überlebt. Zwar mit Matsch in der Birne und ziemlich fertig, aber er hat mich nicht geschafft. Und jetzt kommen die ersten Regentropfen und ich warte sehnsüchtig auf ein Gewitter, dass die Schwüle etwas aufweicht und mich wieder atmen lässt…

Nacht zum Dienstag:
Es wird frischer.
Claudia schickt mich zum Rauchen nach Draußen. Vernünftig, ihr gutes Recht, völlig okay. Trotzdem ungemütlich.
Claudia will mich im Bett haben. Das ist schön, aber unproduktiv und unrealistisch.
Ich liebe sie. Aber die Schreiberei macht einen großen Teil meines Lebens aus. Und der Spagat zwischen Frau und Schreiben ist schwierig.
Damals im Sportunterricht weigerte ich mich immer beharrlich einen Spagat auch nur zu probieren…

Dienstag:
Wecker, Kaffee, Zigarette, Hundegang. Standardmorgen.
Ein Spaziergang am Ümminger See und danach ein Eiskaffee. Abends Fußball in der Glotze. Immer noch hohl in der Birne…

Mittwoch:
Ungefähr die gleiche Prozeduren wie die letzten Tage oder so.
Ein früher Biergartenabend. Atempause am Compi. Mir fällt eh wenig Brauchbares ein (wie ihr an dem ganzen Blogeintrag sehen/lesen könnt.

Donnerstag:
Jetzt reicht es!
Ich tipp jetzt noch ein, zwei spontane Absätze und dann veröffentliche ich diesen Post. Oder „dieses Post“? Ich sag mal so: Ich veröffentliche diesen Blogeintrag, damit liege ich richtig.
Ich hab nämlich letztens was von „das Blog“ gelesen und muss gestehen, dass ich bisher rein gefühlsmäßig die männliche Form gewählt habe. Empfand ich als richtig. Jetzt bin ich unschlüssig.
Okay, ich habe nachgeforscht. Es heißt „das Blog“, „der Blog“ ist laut Duden aber auch erlaubt. Alles klar.

Ach Leute.
Diese knapp 850 Worte (ist einfach, zählt mein Compi automatisch…) sind nun also mein persönliches Sommerloch.
Sorry, aber es hätte ja noch schlimmer kommen können…
Demnächst versuche ich wieder literarischer oder poetischer zu werden, was immer das ist.









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