Donnerstag, 2. August 2012

Algarve3: Titten, Ärsche, Tattoos und so



Strand!
So was gehört einfach zu einem Sommer- Badeurlaub.
Die Strände in Lagos sind von bezaubernder Schönheit. Buchten mit Felsformationen und ein glasklarer Atlantik (der allerdings etwas kühl ist). Sehr entspannte und friedliche Atmosphäre, nicht zu überlaufen und das Wetter spielt voll mit.
Und nah bei den Felsen finde ich sogar Schatten für mich (da ich ja gesundheitlich nicht zu lange in der Sonne braten darf).
Einfach geil das Ganze!
Apropos geil: Titten, Ärsche und Tattoos.
Sonnengebräunte Körper, aber lange nicht mehr so verbrannte Menschen, wie noch überall vor 20 Jahren und heutzutage  am Ballermann zu sehen waren und sind.
Ich bin ja cool: statt Tattoos trage ich meine Narben und meinen entstellten Spargeltarzankörper zur Schau. Das hat auch was, obwohl ich manchmal schon die gestylten Männerkörper beneide.
Und die Mädels: Sorry, ich werde alt. Ich stelle fest, dass mich ein schöner Bikini mehr erregt, als Frauen, die in einem knappen Tanga und ohne Oberteil ihren Körper zur Schau stellen. Mich reizt die Vorstellung der weißen Stellen unter dem Bikini, mich reizt das Verborgene.
Und das Frischfleisch der jungen Frauen hat seine Reize, macht mich aber nicht mehr übermäßig an. Hatte ich alles schon, brauche ich nicht mehr.
Jetzt habe ich meine Frau. Und die liegt neben mir und macht mich wirklich an. Da scheiße ich auf die vergängliche Schönheit der Zwanziger. Claudias Schönheit ist unvergänglich!

Grillenzirpen! Möwenschreie! Wind!
Ach!

Ich glaube die Vegetation nennt man Mediterran. Keine Ahnung.
Mir gefallen die Palmen und die Zypressen und all das Grünzeugs.
Mir gefallen die sandfarbenen Häuser, oft in Rottönen getüncht. Mir gefallen die weißen Pflasterungen. Mir gefällt total viel…

Mir gefallen sogar die zwei Bauruinen. Riesige Komplexe (Hotels?), nie fertig gestellt und jetzt stehen die da als Denkmäler (für mich) und symbolisieren den Verfall des Euros und die Verarschung der Portugiesen durch Spekulantentum und Bankenwesen.
Das passt schon: zu schön wäre wirklichkeitsfremd.

Die Altstadt von Lagos erkunden wir am Abend.
Es ist rummelig. Touristisch.
Wenig Hippies und Freaks, keine Punker. Schade.
Trotzdem: neben Rentnern laufen Menschen jedes Alters, auch Jugendliche, viele Vierziger und irgendwie passt das schon.
Kein Geldadel aber auch kein Billigtourismus.
Fuck it: schließlich sind wir doch genau die gleiche Mischpoke und machen einfach Urlaub!
Die Röcke der Frauen sind kurz. Die Hotpants sind hot. Ich mag das. Ich gucke.
Claudia wird eifersüchtig, dabei ist sie doch die schönste von allen!

Natürlich auch Nepp.
Die Tapas-Bar ist einfach nur Mist und (soweit wir das einschätzen können) teuer. In einem Ramschladen entdecken wir Nippes, der bei Zeeman oder in einer x-beliebigen Ramschkette auch zu kriegen ist. Für den halben Preis. Ich bin angenervt. Egal: es gibt genug Leute, die für so einen Scheiß ihr Geld ausgeben und ich gehöre nicht dazu, außerdem habe ich Urlaub!
Die Straßenmusiker und Künstler sind auch nicht der Bringer, aber mir geht das am Arsch vorbei.
Ich glaube, ich fange an das Klima zu genießen und in Urlaubsfeeling einzutauchen.

Die Seele baumeln lassen ist Quatsch.
Die Seele lasse ich nie baumeln, sie macht mein Menschsein aus.
Ich lasse mein Hirn baumeln. Und das ist wunderbar!
Während ich dies hier tippe schläft Claudia. Und sie hat es nötig. Ich bin seit drei Tagen ohne Nachrichten und genieße das. Scheiß auf den Wahnsinn der Welt! Scheiß auf den Dreck und den Mist der Politik!
Wir haben eine Auszeit und wir brauchen die auch absolut.

Ich habe momentan nix zu sagen bzw. zu schreiben und schreibe dies hier nur, weil ich ohne die Schreiberei eh nicht kann.

Und vielleicht mache ich meine Leser auch n bisschen neidisch. Das wäre okay. Nur so lange, wie sie es mir auch gönnen. Und zehn Tage sind verdammt schnell vorbei.



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