Donnerstag, 9. August 2012

Algarve 6: Urlaubsendspurt



Urlaubsendspurte sind doof, aber ich habe beschlossen, mich davon nicht nerven zu lassen.

Die strahlenden Augen meiner Frau, wenn ich mich an das Bett setze und sie vorsichtig zum Frühstück wecke. Die Umarmungen und Küsse. Wir lieben uns tief und innig und ich frage mich manchmal, was dabei schöner ist, so tief geliebt zu werden und sich dessen gewiss zu sein, oder selber so eine tiefe Liebe einem anderen Menschen gegenüber empfinden zu dürfen.
Beides zusammen ist der Himmel auf Erden.
Und einen anderen habe ich ja auch niemals angestrebt.

Eine streunende Katze kommt uns besuchen. Sie ist schlank und schön, aber sehr vorsichtig und skeptisch. Ich stelle ihr eine Schale Milch hin, die sie gerne leer schlürft.
Danach begrüßt sie mich jeden Morgen.
Aber eigentlich bin ich ein Hundefreund. Und betrachte voller Zuneigung die streunenden Hunde von Portugal. Mit einem Stich im Herzen, da ich an unsere Maya denken muss. In ein paar Tagen haben wir sie wieder.

Hier im Urlaub höre ich wenig Musik. Der Sound des Laptops ist mir zu blechern und die Akkuleistung eh nicht die beste. Jetzt zur Abwechslung mal die Stones während ich dies hier tippe. Und mal wieder an der Internetverbindung verzweifele.

Was für ein Tag, an dem du aufwachst und die ganze Zeit „Ma Baker“ von Boney M. im Kopf hast! Ich kann nix dagegen tun, ich werde diese Melodie einfach nicht los!

Ansonsten werden mir alle Sorten Drogen angeboten.
Und ich frage mich, ob ich entweder noch so jung und flippig, oder schon so alt und fertig aussehe, dass die Straßendealer meinen, mich erfolgreich anquatschen zu können.
Ich lehne alles ab.
Verarschen kann ich mich alleine und Straßendealer in Tourismusorten wollen immer verarschen. Außerdem nehme ich nichts Illegales mehr. Bin ja schon deutlich über dreißig Jahre alt.
Aber warum fragen die mich und zum Beispiel nicht Claudia? Die wird eher angebettelt. Von schauspielernden und weinenden Nerv-Bettlern.
Die dann manchmal doch etwas von uns bekommen.
Da sind wir doof und können nicht anders.

Dann war da noch diese Cocktail-Bar: ein total schönes knallrotes Haus an einer Straßenkreuzung, sieht total klasse aus und wir beschließen dort an einem Abend einen Cocktail zu genießen und beinahe ne Woche lang freuen wir uns darauf.
Als wir das dann gestern in die Tat umsetzen wollten, mussten wir feststellen, dass diese Cocktail-Bar zu den Etablissements gehört, die geschlossen wesentlich reizvoller als geöffnet sind: laute Plastikmusik, hässliche Kids und zwei unsympathische Türsteher lassen uns zu unserem Stammlokal umkehren. Zwar ziemlich einfach, aber leckere Cocktails und freundliche Menschen.


So.
Den letzten Tag werden wir mit einer langen Stranbraterei verbringen. Schließlich wollen wir die Menschen zuhause neidisch machen.
Und es ist jetzt die letzte Chance für mich, mich ebenfalls in die Wellen zu stürzen…

1 Kommentar:

  1. Und meine ersten Urlaubsbilder auf meiner Facebook-Seite: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.390740927654971.89155.100001572023886&type=3

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