Montag, 20. Februar 2017

Alles grau, Kolloskopie, Trump, Musiklaberei und so



Grau. Alles grau oder schwarz. Und nass.
Heute ist so ein Februartag. Es ist zwar nicht kalt, aber da die Feuchtigkeit durchzieht friere ich. Und da es den ganzen Tag dunkel und trist erscheint, wird es auch in mir nicht richtig hell.

Heute hätte Kurt Cobain seinen fünfzigsten Geburtstag.
Ich bin immer noch wütend auf ihn.
So geht man einfach nicht…

Wir (hauptsächlich Claudia) bereiten ihre Mutter für eine Koloskopie vor. Gar nicht so einfach bei einem Menschen mit Demenz und einem möglichst weitgehend autonomen Leben.
Trotzdem haben wir uns entschlossen, diese Untersuchung ambulant zu machen: Wir wollten Claudias Mutter den stationären Stress ersparen, wir wollten dem Pflegepersonal den Stress ersparen, wir vertrauten auch ehrlich gesagt einem Krankenhaus nicht zu, die Darmsäuberung und nötige menschliche Betreuung bei einer dementen Person vernünftig hinzukriegen.
Übermorgen ist die Koloskopie, bis dahin müssen wir halt verschärft drauf achten, dass die Nahrungsanweisungen eingehalten werden und ab morgen früh dieses (im wahrsten Sinne der Worte) scheiß Zeug getrunken wird. Und die Toilette und Claudias Mutter sauber bleiben.
Macht keinen Spaß, gehört aber zu unseren Aufgaben, die wir eben übernommen haben und ist völlig okay.

Blöderweise habe ich am Tag der Kolloskopie wieder meine Krebsnachsorge in Bochum, wo ich ja nach all dem hin und her des letzten Jahres noch einen letzten Versuch unternehme, irgendwann wieder sowas wie einen Kiefer und ein Gebiss zu haben. Und ich drehe da Tage vorher (also jetzt schon) am Rad und brauche danach auch wieder n paar Tage, um zu funktionieren.
Claudia im Doppelstress, der sich noch steigert, da der Mann ihres betreuten Ehepaares mutmaßlich präfinal ins Krankenhaus musste (und wenn er das überlebt, dann hat er das Claudia zu verdanken, die eigentlich nur für den Haushalt und seine Ehefrau zuständig wäre, aber alle anderen sahen nicht die Notwendigkeit und das Dahinsiechen und brauchten den Arschtritt meiner geliebten Frau…).

Es wird nicht langweilig.
Wann wird es mal dauerhaft schön?

Musiklaberei:
Ryan Adams überrascht mich nicht. Auch sein neues Album, recht hoch gelobt, erreicht mich nicht.
Ich halte ihn für einen der überschätzesten Musiker dieses Jahrhunderts und kann eigentlich mit keiner seiner Platten was anfangen. Und das sind ja verdammt viele.
Amy Macdonalds überzeugt mich auch nicht.
Bei Bela B überlege ich noch. Ich glaube, auch eher nicht.
Vorab-Veröffentlichungen von Body Count und Swiss und die Anderen machen mich dagegen mehr als neugierig auf die kommenden Alben.

Witze über Trump bieten sich an.
Der Mann ist in seiner Politik ein einziger Witz und (bisheriger) Höhepunkt ist eine Anspielung auf ein Ereignis in Schweden, wo allerdings nix passierte und er nur in der Glotze einen Vorspann zu einer Dokumentationsreihe gesehen hatte.
Irgendwie schüttelt die ganze Welt nur den Kopf über Trump.
Und Lachen soll ja gesund sein.
Trotzdem bleibt mir mein Lachen im Hals stecken:

Dieser Mann hat Macht über Atomraketen, regiert über Twitter-Mitteilungen, sorgt für eine massive rassistische Stimmung in den USA, will jegliches Sozialwesen dort abschaffen, hat gefährliche Hintermänner.
Ihn darf man nicht ernst nehmen, aber seine (?) Politik ist Realität.

Wahrscheinlich wird er seine Legislaturperiode nicht überstehen, dafür hat er schon im ersten Monat zu viele Fettnäpfchen getroffen.
Aber wie und weshalb er zurückgetreten wird – keine Ahnung.
Und die Frage bleibt, was bis dahin geschieht.
Und da habe ich eher Angst.
Trotzdem darf und muss man einfach weiterhin Witze über Trump machen:
Es bietet sich einfach an und für sein Scheitern sorgt er selber, ansonsten haben die Menschen in den USA und die amerikanischen Ideale (die ich eh mit Fragezeichen betrachte) völlig versagt.

All diese Trump-Sätze nur, weil ich gestern Nacht wirklich fürchterliche Alpträume hatte.
Wirklich.
Und die waren nicht lustig…

Wir haben Mitte bis Ende Februar und ich habe dieses Jahr schon über zehn wunderbare Bücher (größtenteils Lyrik) auf meinem Tisch liegen.
Ich schaffe es nicht, jedes persönlich zu kommentieren.

Aber wenn ich meinen krankMachendenHaus Alptraum hinter mir habe, gebe ich Euch mal nen Überblick.

Ach Nee:
Dann ist ja erstmal Rosenmontag.

Aber danach!

Bis demnächst, Helau, Alaaf, Festo (so heißt das bei uns) oder einfach nur:
Drückt mir die Daumen bei meiner Krebsnachsorge –
wir lesen uns…










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