Sonntag, 27. Mai 2018

News from the Front: Zahnung und alles andere...


Vor drei Tagen mal endlich weniger als 8000 Schritte am Tag gemacht. Ich will ja mal runterfahren.

(Allerdings sollte ich dann noch drei Stunden auf den Autobahnen und anderthalb Stunden in einem Zahnarztstuhl hinzufügen…)

Ich war einfach nur erledigt und es war heiß.




Vorgestern dann der erneut gescheiterte Versuch, die Satellitenschüssel ordentlich zu positionieren (wir haben immerhin Empfang, aber zu wenig Sender und ich will wenigstens WDR wieder empfangen…) aber danach die erfolgreiche Restauration dreier Fahrräder.
Wir sind wieder mobil, obwohl ich große Zweifel habe, Gisela auf ein Fahrrad zu lassen. Meine Frau und ihre Mutter haben mich überstimmt:
„Fahrradfahren verlernt man nicht!“ So Gisela.
„Sie will doch. Und fuhr immer.“ So Claudia.
„Sie sieht schlecht und hat keinen Gleichgewichtsinn und ich halte das für gefährlich. Vielleicht sollten wir ein Senioren-Dreirad mal antesten…“ So ich.

„Ich bin mein Leben lang Fahrrad gefahren. Das verlernt man nicht.“: Gisela.
„Ich pass auf. Auch das Schwimmen habe ich ihr wieder beigebracht.“: Claudia.
„Ich halte das für Schwachsinn.“: Ich.



Naja.

Zumindest Claudia und ich können kurze Ausflüge mit dem Rad machen.

Mal kurz nach Holland rüber, um Kaffee zu kaufen.

Einfach mal für uns sein.

So was.



Mit unserem Hund am Fahrrad scheitert nicht an ihm, sondern an meiner Angst.

Aber auch da will ich dran arbeiten. Und wenn Gisela wieder Fahrrad fahren kann, dann kriege ich das auch mit Aron hin.

Das nehme ich mir zumindest vor…





Immer noch zu viele Baustellen.

Aber jeden Tag machen wir da irgendwas. Und es wird weniger.

Zum Beispiel der Garten: Da sind wir stolz und haben viel geschafft.

Und ich merke: Das ist mein Ding!




Nach einem erneuten Termin beim Zahntechniker, dem ich zum Verzweifeln bringe, und zweieinhalb Stunden erfolgloser Fummelei in meinem Maul habe ich wenigstens wieder im Oberkiefer eine Zahnprothese.

Jetzt ist da Halbzeit und die zweite Hälfte beginnt in einer Woche und wird anstrengend und nervig, aber hoffentlich halbwegs erfolgreich.



Es ist heiß. Und ich bin platt.



Immerhin: Heute konnte die weltbeste Frau für mich und ich unsere Fahrräder für eine halbe Stunde an den Start bringen.

Und es hat Spaß gemacht.

Und wir hoffen auf längere Ausflüge.

Einfach mal abschalten von den Baustellen und von der Pflege und den Kämpfen mit meiner Schwiegermutter…





Jahrelang ging ich schwanger mit der Idee, mich beim VS anzumelden. Jahrelang verschluderte ich das.

Jetzt habe ich es endlich getan und wurde angenommen.

Ich bin nun also offiziell im Verband deutscher Schriftsteller und habe einen weiteren Schritt gemacht, mich einfach nur noch als Schreiber beruflich zu definieren. Hört sich besser an als Erwerbsminderungsrentner.

Jetzt muss ich bloß wieder mehr arbeiten.

Und ich bin kurz davor, starte nach meiner Zahnung und unserer Woche Urlaub…





Und dann ist da noch eine Hochzeit, die mir sehr am Herzen liegt. Und ich bin stolz und freue mich dermaßen, weil ich habe auch noch die Ehre, als Trauzeuge zu agieren.

Und ich werde zum zweiten Mal Großonkel und freue mich tierisch für meine Nichte und ihrem Mann, die sich schon lange aus tiefsten Herzen ein Kind wünschen.

Es gibt noch viele schöne Sachen in diesem schwierigen Leben.

Und ich habe noch lange nicht genug.





Dieses Jahr erscheinen noch zwei Anthologien, in denen ich auch vertreten bin.

Völlig unterschiedliche Bücher. Und bei beiden bin ich froh und stolz, dabei zu sein.

Mehr dazu, wenn es aktuell wird…





Seit ein, zwei Wochen habe ich wieder angefangen, zu lesen.

Ich habe jetzt alle Bücher von Hardy Crueger durch und bin begeistert.
Hardy ist ein Meister .
Tom Fuhrmann schreibt klasse und liefert vor allem super Beschreibungen von der Musik-Scene und dem Background der Roadies und Sound- und Lichttechniker.

Andreas Niedermanns „Blumberg“, Nicky Fees „Exit“, Jerk Götterwind, Alexander Pfeiffer, Urs Böke, Fabian Lenthe und noch einige weitere tolle DichterInnen und SchreiberInnen: Alles toll.

Rezensionen liefere ich jetzt nicht. Kein Bock drauf. Aber alle erwähnten AutorInnen lohnen sich!





Musikalisch habe ich nix entdeckt, was mich vom Hocker haut. Gut für unseren immer angespannten Geldhaushalt. Jonathan Davis, der Sänger von Korn, hat n Solo-Album rausgehauen. Und als meine weltbeste Frau das bei mir hörte wollte sie es für das Auto haben. Also werde ich es bei iTunes runterladen. Für mich käme eher Stephen Malkmus & the Jicks in Frage, aber da höre ich vorher noch zwei, drei Mal rein…





Ansonsten:

Ihr trefft mich momentan im Garten.

Entweder ich werkele da rum, oder ich sitze und lese.

Schreiben oder Internet läuft da noch nicht, aber ich arbeite dran. Und finde es sogar spannend, mit meinen Füllern handschriftliche Sachen zu machen.

Old School – Klasse!

Und jetzt beende ich diesen Blog einfach mit n paar Fotos, wer mich von Facebook kennt hat sie schon gesehen. Is mir egal…





Bis zum 09. Juli werde ich sehr selten im Netz erscheinen…



Keine Ahnung, was danach passiert.

Aber ich werde es euch mitteilen.









Dienstag, 15. Mai 2018

Tanzende Zwerge... Satellitenkampf...


Ein wunderschöner Frühsommer mit massig Arbeit im Garten,
erfolgreicher Arbeit.


Dann die Wahnsinnsidee, den Satelliten auf dem Hausdach zu richten, um wieder alle Programme zu empfangen.
Es kostete mich viel Zeit, weil plötzlich alle Programme weg waren und wir gar keinen Empfang mehr hatten. Nach anderthalb Tagen hatte ich wenigstens wieder ein bisschen Programm an den Start bringen können.
Der Satellit unseres Hauses für den Fernseher wurde an einer scheiß Stelle mitten auf dem Hausdach installiert. Ein NBA mit vier Anschlüssen geht an der Dachkuppel in den Dachboden, von da aus gehen acht Verzweigungen in die unterschiedlichen Räume des Hauses. Irgendwie sind also acht Räume mit dieser Schüssel verbunden! Wir brauchen eigentlich nur einen, haben den Fernseher im Wohnzimmer der Schwiegermutter aber gelassen (wer weiß, was passiert…) und ich habe mir eine Kiste in meinem Arbeitszimmer angeschlossen, damit ich meinen Fußball gucken kann, wenn die Frauen Tiersendungen sehen wollen. Absoluter Luxus und mit einem Fernseher kämen wir auch aus. Das sind drei Antennenanschlüsse, wo zur Hölle gehen die restlichen fünf hin?!
Dieses Haus ist eindeutig zu groß!
Und die Wege der Kabel unergründlich und idiotisch.
Das war mir erstmal egal (eine der vielen Baustellen, die irgendwann kommen…), ich wollte ja nur den Satelliten ausrichten.
Also eine Trittleiter in unser Bad gestellt, aus dem Dachfenster geklettert und ran an die Schüssel!
Die schwarzen Dachziegel waren bei 30° Grad nicht gerade angenehm, aber das Dach ist nicht zu extrem schräg und auch nicht allzu hoch. Mir konnte nicht viel passieren.
Claudia wollte mich absichern und anleinen und danebenstehen, ich wollte das auf keinen Fall. Zum Glück habe ich mich durchgesetzt und konnte in Ruhe fuchteln, tüfteln und fluchen.
Irgendwann fand ich sogar den Hauptanschluss und konnte einen Sat-Finder zwischenschalten und dachte mir, Hermann vom Dach macht das schon. So ähnlich wie der allerbeste Karlsson.

Habe ich schon erwähnt, dass die Satellitenanlage und alle Anschlüsse und Kabel über zwanzig Jahre alt sind?
Eigentlich käme nur radikales Rausreißen und Neuverlegen in Frage. Aber dafür fehlt uns die Kohle.

Der Weg von der Satellitenschüssel zum Fernseher war immer eine fürchterliche Kletterei, ich habe sie in anderthalb Tagen mindestens zwanzig Mal machen müssen und kann mich nicht mehr bücken.

Egal. Irgendwie läuft das Teil wieder.
Und wenn ich meine Nerven und meinen Körper wieder im Griff habe, dann werde ich mich auch noch an die Feinjustierung wagen…


So viele Baustellen.
So viel Arbeiten, von denen wir eigentlich keinen Plan haben.
Hört das irgendwann auf?
Nein, das hört niemals auf.
Aber es wird weniger. Und auch wenn immer wieder neue Scheiße auftaucht, wir sehen Licht am Ende des Tunnels.
Wahrscheinlich müssen wir genau dann, wenn wir alles im Griff haben, das Haus aufgeben wegen Erbstreitigkeiten. So ist das Leben.
Aber wir können jetzt schon stolz sein auf das, was wir bisher geschaffen haben.


Meine Schwiegermutter ist ein anderes Thema. Aber ich will da keine Einzelheiten mehr posten.
Alzheimer ist scheiße.
Verbunden mit einer mutmaßlichen Psychose ist es die Hölle.
Vor allem für die Betreuenden.
Und das ist hauptsächlich meine Frau.

Ich persönlich merke, dass ich trotz meiner angeblichen Profession in Kranken-, Altenpflege und Alterstherapie an meinen Grenzen angekommen bin.
Einfach nicht mehr weiter weiß.
Mir mein Scheitern eingestehe und nur noch wegen meiner geliebten Frau durchhalte.

Ach.
Fuck.


Ich habe die Wochen nicht mitgezählt. Es sind jetzt zwei oder drei Monate, die ich nicht mehr rauche.
Ja. Es fehlt mir. Immer noch.
Dampfen ist ne Erleichterung, ersetzt aber nicht die Zigaretten.
Ja. Manchmal mogele ich und rauche eine Zigarette. Aber zwei Zigaretten am Tag und ein Päckchen Tabak in zwei Wochen?
Hey! Das ist nix!
Verratet es trotzdem nicht Claudia, meine kleinen Ausrutscher versuche ich zu verheimlichen…


Tanzende Zwerge bei Cinnamon Girl.
Na, welches Konzert-Video läuft jetzt im Hintergrund?


Donnerstag, 26. April 2018

Cleaning Windows





Ähnlich wie Van Morrison war ich mal mit Fensterputzen beschäftigt.

Mit 21 Jahren musste ich Zivildienst machen (für die Jüngeren: Es gab in der BRD für gesunde junge Männer ne Wehrpflicht. Und wer den Kriegsdienst verweigerte musste eine schriftliche Begründung abliefern und eine „Gewissensüberprüfung“ bestehen, um als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden. Danach kamen dann 16 Monate „Zivildienst“.). Ich verpflichtete mich beim MSHD der AWO in Castrop-Rauxel.

MSHD war (ist?) die Bezeichnung für „Mobiler sozialer Hilfsdienst“. Der MSHD in Cas beschäftigte ca. 20 Zivildienstleistende. Und wir mussten im Haushalt helfen, leichte pflegerische Tätigkeiten (oft an der Grenze der Legalität, aber das sollte mir erst später klar werden) durchführen und behinderte Menschen betreuen.
Unser Team war Spitze (klar, lauter Gleichgesinnte), es gab durchaus interessante Einsätze und ich lernte interessante Menschen und für mich neue Facetten des Lebens kennen.
Wahrscheinlich war mein Zivildienst ausschlaggebend dafür, dass ich mich dann später für eine Arbeit in der mobilen Krankenpflege entschloss.

Aber es gab auch Horror-Einsätze.
Viele Witwen (es waren fast immer Witwen, selten Witwer. Und ich dachte mir oft: Kein Wunder, dass diese Ungeheuer ihre Männer überleben!) buchten uns, um den Hausflur oder die Fenster putzen zu lassen, den Großeinkauf zu erledigen und halt solchen Kram.
Wir waren billiger als private Haushaltshilfen und ich wurde den Verdacht nicht los, dass sie uns nahmen, weil sie uns auch mehr schikanieren konnten.
Bei den Fenstern hatte jede dieser Witwen ihre persönliche Art des Putzens. Und akzeptierte keine andere Art und Weise.
Glasreinigungssprays, die gut funktionieren, waren Tabu.
Ein (zugegebenermaßen extremes) Beispiel:
„Erstmal die Rahmen. Dafür dieses Wasser mit Allzweckreiniger und dieser Lappen. Trocken wischst du (wir wurden fast immer geduzt, ich fand das okay) das mit Papier von der Haushaltsrolle.
Den Dreck wischst du mit warmen Wasser aus diesem Eimer ab. Nimm den grünen Lappen dafür und wringe ihn nachher gut aus.
Danach musst du mit warmen Wasser und Spülmittel aus diesem Eimer das Fenster sauberputzen, dafür dieser Schwamm.
Dann kommt der Eimer mit dem kalten Wasser, um das Spülmittel abzuwaschen und anschließend nutze diesen Lappen, der in Essigwasser eingetunkt war.
Jetzt mit Zeitungspapier polieren.
Und zum Abschluss noch mal mit einem Trockentuch überall gründlich drübergehen.
Nach jedem Fenster bitte das Wasser wechseln!“
Okay. Vier verschiedene Wassereimer, vier Putzlappen, Haushaltsrolle, Zeitungspapier, Trockentuch. Wasserwechsel für jedes Fenster. Sechs Fenster insgesamt. Zwei Stunden Zeit und eine Witwe, die argwöhnisch die ganze Zeit hinter mir stand und jeden Handgriff beobachte. Und Scheiße laberte.
Ich hasste diesen Einsatz!
Zum Glück musste ich ihn nicht oft machen, fast alle Kollegen hassten ihn, aber einer meldete sich freiwillig dafür. Und verriet mir, wie er das schaffte:
„Bevor ich zu ihr reingehe rauche ich mir einen Joint. Dann ist die unsinnige und blöde Putzerei beinahe Kontemplation. Und ihr Gelaber wie Wellenrauschen. Und beim Fensterputzen habe ich zumindest keine Verantwortung.“

Seit meinem Zivildienst kann ich Fenster putzen. Und hasse es.
Ich kann auch Flur putzen. Und hervorragend dabei pfuschen. Aber das hasse ich auch.

Für sieben Lebensmittel in vier unterschiedlichen Supermärkten einzukaufen fand ich auch nicht toll. Aber die Dame hatte die Prospekte gelesen und sparte dadurch 2,- DM, da sie alle Angebote wollte. Das ich dadurch aber eine halbe Stunde länger brauchte, die sie 5,-DM kostete, verstand sie irgendwie nicht.

Soviel zu meinem Zivildienst. Ich könnte noch wesentlich mehr schreiben, mein Blog ist da eher ungeeignet.
Generell war es eine geile Zeit.
Aber jetzt ist das über 30 Jahre her.

Vorgestern habe ich die Fenster meines Arbeitszimmers geputzt. Es wurde auch Zeit! Zumal ich seit über sechs Wochen nicht mehr rauche und der Gilb vom Fenster endlich wegmusste. Wir haben halt so viele Baustellen an und um das Haus herum, so dass ich einfach nicht dazu kam. Das Ergebnis ist toll, auch wenn ich nur einen Eimer Wasser, Glasreiniger, einen Lappen, ein Trockentuch und Haushaltsrolle benutzte.
Irgendwann werde ich einen Fensterputzer engagieren. Und während er die Fenster des Hauses putzt werde ich genüsslich ein Bier trinken und grinsen…