Sonntag, 30. Dezember 2018

Zwischen den Jahren – Part three





Ich trage jetzt übrigens öfters eine Gelbweste. Auch ohne Autopanne.
In den November- und Dezembernächten macht das bei der letzten Abendrunde bei uns auf dem Land Sinn, denn andere Gassi Gänger sehen uns und auch die rasenden Autofahrer können uns besser erkennen.
Ist einfach sicherer, auch wenn es beschissen aussieht.

Die Gelbwesten in Frankreich?
Ich bin skeptisch und zwiegespalten. Aber es ist (neben anderen Aspekten) eine soziale Bewegung, die viele Menschen mobilisiert und auch schon viel erreicht hat. Ich bleibe wachsam, denke, dass diese Bewegung sich totläuft aber ich bin mir sicher, dass das eine rein französische Bewegung ist.

Die Gelbwesten in Dland?
Einfach nur peinlich.
Vergesst es!


In meinen Notizen zwischen den Jahren lasse ich jetzt mal alle anderen rein politischen Sachen raus.
Es ist dunkel, der Tunnel ist lang und es droht, noch dunkler und kälter zu werden.
Aber am Ende des Tunnels kommt das Licht. Vielleicht noch nicht im nächsten Jahr, aber irgendwann.
Es sei denn, der Tunnel ist eine Sackgasse…
Dann ist eh egal…
-------------------------------------------------------------------------------------------------


Wichtiger Vorsatz für 2019:
Ich werde niemals mehr in einem Restaurant essen gehen!

Gestern waren wir auf der Geburtstagsfeier einer guten Freundin in Herford. Sie hatte uns und ihre anderen FreundInnen und ihre Familie zu einem Essen in ein Restaurant eingeladen.
Das Restaurant war stylisch toll, die Atmosphäre stimmte, die Geburtstagsrunde war völlig okay und das Essen war erstklassig.
Eigentlich alles super, nur ich stand völlig unter Stress, war genervt und danach völlig fertig.

Ich kann mittlerweile wieder viele Sachen essen, aber manchmal bleibt mir etwas im Schlund stecken und ich muss es hochwürgen. Manchmal habe ich Aspirationsanfälle und muss dann das Essen ausspucken. Durch die Lähmungen in meinem Unterkiefer sabbere ich und es läuft einiges vom Essen daneben.
Zuhause ist das kein Problem, aber in der Öffentlichkeit ist es einfach unästhetisch und ich fühle mich beobachtet und will funktionieren und dann funktioniert nichts mehr.

Das fängt schon damit an, dass die Biergläser sich meinem kaputten Mund nicht anpassten und ich wahnsinnig viel daneben laufen ließ.
Nicht gerade appetitlich, genauso wenig, wie meine Tücher, die ich ständig vor meinen Mund halten muss.

Ich werde nicht mehr öffentlich essen!

Das erspare ich euch. Und vor allem mir!

Öffentlichkeit und Menschenansammlungen sind eh ein eher nerviges Thema für mich.
Meine Frau behauptet, es wäre nicht so schlimm. Aber ich fühle mich immer wie ein Aussätziger und leide. Ich bin eben sichtbar behindert oder anders. Und bemerke die Blicke, vor allem der Kinder - und das tut weh…
-------------------------------------------------------------------------------------------------

Konzerte?
Da werde ich weniger beobachtet, das geht.
Mein Konzert des Jahres 2018:
Die Donots beim Zeltfestival in Bochum!
Es war ne geile Party und ging gut ab.
Da das mein einziges Konzert 2018 war fällt die Auswahl auch nicht schwer.

2019 will ich wieder mehrere Konzerte sehen.
Aber es ist schwierig: Wir brauchen immer eine Betreuung für die Schwiegermutter und ich kann nicht langfristig vorab sagen, ob ich körperlich in der Lage bin, ein Konzert zu überstehen.
Und mittlerweile sind große Konzerte auch immer eine Finanzfrage. Zwei Tickets (und ohne meine Frau will ich nicht!) kosten oft um die 200,-€.
Die können wir uns nicht einfach mal so leisten…
-------------------------------------------------------------------------------------------------


Noch ne klare Entscheidung für das kommende Jahr und die Zukunft:
Lesungen mit mir wird es nicht mehr geben.

Das tut weh, aber es geht nicht anders.

Meine Artikulation ist einfach zu beschissen und wird nicht besser werden.
Wenn FreundInnen sich bereit erklären, meine Texte zu lesen ist das okay und dann bin ich auch gerne dabei, aber ich selber werde höchstens ein paar Worte sagen und mich an der Gemeinsamkeit erfreuen.
Mehr geht nicht mehr.
-------------------------------------------------------------------------------------------------


2018 war das Jahr in dem ich Schriftsteller auch Hausmann, Bauarbeiter, Müllmann, Installateur, Elektriker, Hausmeister, Laufbursche und letztendlich Gärtner wurde.
All die Sachen mehr oder weniger erfolgreich.
Das Gärtnern immerhin macht Spaß und ich freue mich auf das Frühjahr…
-------------------------------------------------------------------------------------------------













Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen