Der Urlaub ist vorbei.
Zeit, mal wieder zu arbeiten.
Neben den ganzen Hausbaustellen und dem Garten auch wieder
am Computer und Schreibtisch, aber damit starte ich erst morgen so richtig.
Und dann gemächlich im Sommersparmodus.
Die Woche in Katwijk war super, wenn ich auch erschreckt
bin, wie teuer es mittlerweile an der holländischen Nordseeküste ist.
Claudia und ich brauchten diese Woche zum Durchatmen.
Und wir haben sie genossen.
Momentan sieht es so aus, als könnten wir n bisschen in den
beginnenden Alltag rüber retten.
Und alleine dafür hätte es sich gelohnt.
Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich jetzt Gewerkschaftsmitglied.
Bei Verdi. Verdi geht mir ehrlich gesagt am Arsch vorbei.
Aber ich bin jetzt Mitglied beim VS, Verband Deutscher Schriftsteller und der gehört halt zu Verdi.
Aber ich bin jetzt Mitglied beim VS, Verband Deutscher Schriftsteller und der gehört halt zu Verdi.
Und das ist mir schon wichtig, meine Schreiberei ist damit
offiziell auch mein Beruf und das klingt besser, als Erwerbsminderungsrentner.
Und ist jetzt auch eine Herausforderung für mich.
Ich werde demnächst arbeiten.
In zwei Anthologien werden Texte von mir erscheinen
(demnächst mehr…), ich schreibe ein Vorwort für ein Buch eines Freundes und ich
arbeite an vielen Projekten, die allerdings alle noch unfertig sind.
Keine Ahnung, was aus diesem Blog wird, ich werde ihn wohl
weiter betreiben, aber seltener.
Ansonsten Sommersparmodus.
Und Sprachlosigkeiten.
Sprachlos angesichts der toten Zeugen und geschredderten
Akten beim NSU-Prozess. Das Urteil für Zschäpe ist nachvollziehbar, die Urteile
gegen ihre Komplizen sind viel zu milde ausgefallen und die vielen
unbeantworteten Fragen in dieser Geschichte sind zum Kotzen.
Sprachlos angesichts eines Innenministers, der Witze über
abgewiesene Flüchtlinge macht, täglich neue Unmenschlichkeiten loslässt und
sich erdreistet, den Elefant im Porzellanladen zu spielen, nur, um den Populismus
der AfD zu übertreffen.
Sprachlos angesichts Umfragewerten, die die AfD zur
zweitstärksten Partei erklären.
Sprachlos, über eine Flüchtlings- und Migrationspolitik, die
alle wirklichen Probleme überschattet. Und die wichtigen Fragen der dtschen
Politik überdeckt.
Nein: Wir haben kein Flüchtlingsproblem in Dland!
Wir haben ein globales Flüchtlingsproblem, Dland ist da
nicht unschuldig dran.
Aber die paar Flüchtlinge in Dland sind kein Problem. „Wir
können das schaffen“, wir können es sogar positiv für unsere Gesellschaft und
unseren Arbeitsmarkt nutzen. Nur traut
sich kein Politiker/keine Politikerin mehr, die Chancen zu erwähnen.
Machterhalt ist wichtiger als Menschlichkeit…
Sprachlos angesichts neuer Polizeigesetze, die alles
übertreffen, was es an Rechtsverletzungen in der BRD bisher gab.
Das bayrische Polizeigesetz ist die Festsetzung des
Polizeistaates und das Ende einer freiheitlichen Demokratie. Andere
Bundesländer ziehen nach.
Und Freiheit ist bald nur noch ein Wort. Zum Beispiel in
einem Grundgesetz, das niemand mehr kennt und beachtet.
Sprachlos angesichts fehlender Utopien. Ist wirklich alles
scheißegal? Sollen wir die wirklich so weitermachen lassen? Es scheint so.
Der Aufschrei ist zu leise und verhallt.
Und ich suche verzweifelt nach Hoffnung und finde nichts.
Und bin sprachlos.
Weil es mir beinahe auch schon scheißegal ist. Und weil das
einfach nur falsch ist.
Ich möchte ein lebenswertes Land. Mit Idealen. Ich möchte
eine lebenswerte Welt. Ich stehe immer noch auf Liebe, Freiheit und Rock’n’Roll.
Dies ist auch meine Erde, mein Land.
Ich bin hier geboren.
Im Moment gibt es wenig, was ich hier toll finde. und die
Zukunft und die Jugend machen mir wenig Hoffnung.
Und ich glaube, wir (Meine Generation der Mitfünfziger) haben
es vergeigt, sind gescheitert.
Die digitale Revolution war ja auch ne Chance, aber wir
haben sie nie begriffen und jetzt posten wir auf Facebook Katzenfotos, äußern
vielleicht unsere Empörung und verstricken uns in BlaBla-Diskussionen.
Während die Kids in Prüderie verfallen und sich klammheimlich
Pornos übers Netz reinziehen.
Und sich einen Scheiß interessieren.
Gibt es noch Hoffnung?
Im Moment wenig, aber ich gebe noch nicht auf.
Aber im Moment ist ja eh Sommerpause…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen