Sorgen um die Schwiegermutter:
Momentan sind es weniger die Demenz, sondern körperliche
Warnsignale.
Wasseransammlungen in den Beinen und im Gesicht, eiskalte
linke Zehen und eine Dauermüdigkeit. Wir wissen, Morbus 80, wollen trotzdem
eine Abklärung, um in der Pflege keine Fehler zu begehen.
Kommenden Donnerstag wird sie stationär in einer Geriatrie
aufgenommen, hoffentlich passiert bis dahin nichts Dramatisches.
Meine Frau konnte letzten Freitag trotzdem zur Möbelmesse
nach Köln (die sie anstrengend und nicht so toll fand) und verzichtete
notgedrungen auf die Übernachtung und kam nach zehn Stunden zurück.
In diesen zehn Stunden wich ich der Schwiegermutter kaum von
der Seite.
22 Toilettengänge, ich führte eine Strichliste, fand ich zu
viel, ersparte mir aber den Stress, mit ihr zu diskutieren und ließ sie einfach
gehen.
So schaffte ich einen entspannten Tag, auch wenn ich sonst nix
geregelt kriegte…
Krankenhaus ist ja immer scheiße, gönne ich niemanden, nicht
mal meiner Schwiegermutter.
Aber ich muss zugeben, dass ich auch etwas erleichtert über
ihren stationären Aufenthalt bin. Vorrangig wegen der Abklärung, n bisschen
aber auch, weil Claudia und ich dann mal durchatmen können.
Hoffentlich…
So. Ich habe mich jetzt von meiner Zippo-Sammlung getrennt.
Bis auf zwei Stück, bei denen ich es nicht übers Herz gebracht habe.
Nächster Schritt meiner Rauchentwöhnung.
Letzten Freitag hatte ich den zwölften Jahrestag meiner
Krebs-OP.
Es wird also so langsam wirklich Zeit.
Mit nem Röntgen Thorax in zwei Ebenen habe ich meine
persönlichen Arztkontakte bis Juli beendet.
Meine Eigendiagnose der Bilder: Alles okay…
Während ich vor mich hintippe läuft die wunderbare „The
Black Man’s Burdon“. Eric Burdon & War. Lange nicht mehr gehört dieses
Meistwerk.
„Nights in white satin“ ist einfach genial gecovert,
wesentlich besser, als das Original, na ja, eigentlich nicht vergleichbar.
Der Januar hat mir auch einige tolle neue Sachen gebracht:
Sharon van Etten: Diese Frau ist einfach toll, Abzüge bei
der neuen Platte nur, weil für meinen Geschmack die Gitarren zu sehr in den
Hintergrund geraten.
Jammern auf hohem Niveau, denn das hat die Platte eindeutig
Steve Gunn: Kannte ich noch gar nicht. Der Mann kann Gitarre
spielen, der Mann kann singen, der Mann erzählt tolle Stories in seinen
Liedern.
Super!
Joe Jackson: Oh Mann, dass ich das noch erleben darf! Nach
zwanzig Jahren Produktivität haut der Mann ein Album raus, dass mich an „Look
Sharp“ erinnert und begeistert! Dieser Bass! Diese Gitarren! Und geile Songs!
Und Joes Humor und Gesang! Und Gitarren!
De Staat: Ich hab diese Band aus meinem Lieblingsnachbarland
einmal live im Vorprogramm von dEUS gesehen und fand die toll. Seitdem verfolge
ich sie und eigentlich hat mich jedes Album überzeugt. Auch diesmal begeistern
sie mich und ich glaube, dass ist die Platte des Monats und sie wird mit
ziemlicher Sicherheit auch in meiner Bestenliste 2019 auftauchen.
Leider ist das Vinyl schwer zu ergattern und ziemlich teuer,
aber ich werde mich demnächst mal aufs Fahrrad setzen und in Holland (Winterswijk
sind 15 Kilometer) gucken, ob es die da billiger gibt.
Ansonsten:
Skepsis bei kommenden Neuerscheinungen von Guns’n’Roses,
RedHotChiliPeppers, John Cale (Nee- da bin ich äußerst gespannt!) und anderen.
Brauche ich das?
Brauche ich neue ABBA-Songs und Konzerte mit Hologrammen
statt den MusikerInnen?
Ach ja.
Wir haben Winter.
Ich finde das klasse, wundere mich nur, dass bei
Minustemperaturen sofort eine Wetterwarnung rausgeht und dass bei möglichem
Schneefall von fünf Zentimetern (Zentimeter, nicht Meter!) beinahe schon eine
Katastrophe für NRW ausgerufen wird.
Hallo!
Wir haben Winter!
Da muss das.
Ich habe mittlerweile ein Regalbrett voller ungelesener
Bücher und eine lange Liste von unbedingt benötigten Käufen im Kopf.
Bis zum Frühjahr werde ich nichts über Literatur und meine
geschätzten KollegInnen schreiben, da ich einfach nicht die Muße dafür finde.
Aber wenn ich dann wieder im Garten sitze und lese (wenn ich
da nicht gerade maloche), dann klappt das schon.
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