Depeche Mode haben
mich oft begeistert, manchmal angeödet, aber noch nie so plätschernd begleitet,
wie bei dem neuen Album „Spirit“.
All der Hype hatte mich angesteckt und „Where’s the revolution“ war ein Song, der okay war. Also wartete
ich gespannt auf das neue Album.
Eine Woche vor der offiziellen Veröffentlichung entdeckte
ich im Netz einen Stream, der mich neugierig machte.
Den habe ich mir mittlerweile fünf Mal angehört und habe beschlossen, diese Platte nicht zu kaufen.
Den habe ich mir mittlerweile fünf Mal angehört und habe beschlossen, diese Platte nicht zu kaufen.
Ich meine, dass vier von zwölf Songs nicht ausreichen, um
eine Platte gut zu finden. Und diese vier Songs sind dann auch noch Plagiate
ihrer großen Zeit. Nee: Die Platte ist wie der Titel des letzten Songs: FAIL.
Im Gegensatz dazu Laura
Marling. Ihre Stimme ist super, aber normalerweise nicht unbedingt mein
Ding. Auf „Semper Femina“ passt die
Instrumentalisierung und die Songs und das Feeling aber dermaßen, dass ich sie
schon fast auf eine Ebene mit Lucinda
Williams und Marianne Faithful
setzen würde. Wesentlich begeisterter kann ich nicht sein.
Und dann kommt da noch der Doktor der Bad Religion: Greg Graffin.
„Millport“ ist Country. Oder auch
Westcoast, klingt sogar teilweise nach den Eagles. Und macht Spaß. Nicht mehr
(so glaube ich), aber auch nicht weniger. Auf meine Top-Liste wird sie nicht
kommen, aber anhören kann man sich die Scheibe. Trotzdem ist mir jede Bad Religion Scheibe lieber.
Ich liebe Conor
Oberst und seine neue Platte „Salutations“
ist einfach wunderschön, wenn sie auch größtenteils aus Stücken seiner letzten
Platte „Rumination“, jetzt mit Band
eingespielt, besteht.
The Shins und „Heartworn“ und Grandaddy und „Last Place“: gut, wirklich gut!
Ach ja. Und dann noch Kraftklub.
Mit „Dein Lied“ als Appetizer für
ein neues Album. Mit viel Getöse veröffentlicht. Beim ersten Hören fand ich das
noch toll und witzig. Beim zweiten Hören packten mich Zweifel: Kann man eine
gescheiterte Beziehung oder einen Seitensprung mit einem Song mit nem Refrain „Du
verdammte Hure…“ bringen?
Pubertätsrock und Pubertätshumor sind ja okay, aber für mich geht es dann doch in eine extrem frauenfeindliche Richtung.
Pubertätsrock und Pubertätshumor sind ja okay, aber für mich geht es dann doch in eine extrem frauenfeindliche Richtung.
Ich bin zu alt für diesen Scheiß.
Aber das Lied wird die Charts entern und von Teenies
gesungen und zitiert werden.
Ohne Reflexion.
Und für so einen Scheiß sind Kraftklub eigentlich auch zu alt und zu intelligent.
Genug Musiklaberei…
Holland ist nur sieben Kilometer von uns entfernt.
Und natürlich interessiert mich dann auch das dortige
Wahlergebnis. Interessiert normalerweise niemanden, aber diesmal ging es auch
darum, die sogenannten Rechtspopulisten und damit in den Niederlanden Wilders
nicht zu viel Raum zu geben.
Ich habe wenig Ahnung von der niederländischen Politik.
Der freiheitliche und liberale Staat meiner Jugend ist Vergangenheit.
Neoliberalismus und zunehmender Konservatismus unter Rutte ist Fakt.
Vielleicht ist der Zugewinn der Grünen positiv zu bewerten, aber ne linke Alternative zu Rutte ist nicht in Sicht.
Der freiheitliche und liberale Staat meiner Jugend ist Vergangenheit.
Neoliberalismus und zunehmender Konservatismus unter Rutte ist Fakt.
Vielleicht ist der Zugewinn der Grünen positiv zu bewerten, aber ne linke Alternative zu Rutte ist nicht in Sicht.
Immerhin: Kein Wilders!
Meine Nachbarn können vielleicht besser wählen als
Fußballspielen!
Meine Schwiegermutter kommt nächste Woche ins Krankenhaus,
meine Frau leidet extrem unter ihren Wechseljahren, unserem Hund schwinden dank
chemischer Kastration die Eier. Ich drehe wie immer am Rad und warte
sehnsüchtig auf das Gutachten für die Krankenkasse, auf das es endlich
irgendwie weitergeht bei mir.
Nächsten Monat gibt es schon wieder ein neues Buch von mir.
Der Vorgarten, die Fahrräder, ne Kellersanierung und ne
Renovierung meines Arbeitszimmers warten auf mich.
Beschäftigungstherapien.
Beschäftigungstherapien.
Ich finde das klasse. Ich brauch sowas.
Es gibt noch Arbeit neben dem Schreibtisch für mich…
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