Donnerstag, 23. März 2017

Hin und her und so...



Hin & her & letztendlich eine Entscheidung, die vor kurzer Zeit noch ganz anders aussah:
Es gibt keine Lesungen mehr mit mir ohne Zähne.
Im AKZ in Recklinghausen hat es Spaß gemacht, aber ich war unzufrieden.
Okay: Man kann mich verstehen. Okay: Ich bringe was rüber.
Aber ich genüge nicht meinen eigenen Ansprüchen. & ich finde, ZuhörerInnen, die sich Lesungen antuen, müssen nicht noch zusätzlich gestraft werden durch einen sabbernden Vortrag.
& ich werde meinen Texten auch nicht gerecht dabei.
Keine Lesungen mehr ohne Kiefer und Zähne – aber vielleicht tut sich da ja noch was.
Dieses Jahr wahrscheinlich nicht…
Und die Entscheidung tut weh, zumal mir Lesungen, die Partys und das Feedback immer Spaß gemacht haben…
Aber es ist bei mir ein hin & her… Wer weiß, was passiert…

Es wird Frühling: Die erste Stubenfliege nervte und ich hole kiloweise Haare aus dem Fell unseres Rüpelrüdens beim Ausbürsten.
Aber auf den Feldern und in den Wäldern wird es auch grüner. Und das ist einfach nur schön.
Und irgendwann werde ich auch nicht mehr frieren…

News from KrankMachendenHäusern:
Meine Schwiegermutter musste stationär zu einer gynäkologischen OP. Meines Erachtens ein Standardeingriff, schon da kriegte ich mich mit meiner Frau in die Haare, weil ich ihre Sorgen als übertrieben interpretierte.
Das Krankenhaus machte einen sehr guten Eindruck: Klein & freundlich & scheinbar alles okay.
Das Personal wirkte freundlich & ungestresst, ich war erstmal beruhigt.
Leider lag ich mit meiner Einschätzung völlig daneben.
Obwohl von meiner Frau vorgewarnt wurde die Demenz nicht ernst genommen. & das Personal wirkte überfordert. Dann kam von ihnen das Angebot, dass meine Frau doch über Nacht in dem Zimmer bleiben könne und Claudia nahm das Angebot an.
Ich bin zwiegespalten:
Ja. Claudia hätte eh keine ruhige Nacht zu Hause gehabt und nur an ihre Mutter gedacht. Und schließlich kann kein Mensch so gut wie sie die Demenz und die Reaktionen ihrer Mutter einschätzen. Ein nettes Angebot für alle Seiten.
Nein. Ich erwarte von examiniertem Pflegepersonal in Krankenhäusern einfach, dass sie auch mit psychisch veränderten Menschen umgehen können. Gerade mit Demenzen, weil damit werden sie immer mehr zu tu haben.
Claudia ist jetzt bei ihrer Mutter.
Damit ist alles gut: Kein Mensch kümmert sich so gut wie Claudia.
Aber sie sollte auch mal eine Atempause haben. Und das Krankenhaus ist keine Atempause, sondern eher eine Steigerung ihrer Fürsorge.
Und das ist nicht okay.
Und ich vermisse meine Frau heute Nacht.
Und wir werden noch weitere Tage Stress haben…

Frühling?
Aron und ich vermissen Frauchen und machen uns Sorgen um Schwiegermutter.

Ich werde jetzt ins Bett gehen.
Und das ist nicht schön, wenn meine Frau nicht neben mir liegt…

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