Samstag, 11. Oktober 2014

Gewitter in Ottenstein: New Model Army, Laubbläser, The Beatles, Fragen, Schicksalstermin, Stephen King, Der lachende Totenschädel ...



Hier gewittert es. Ich mag das.
Blitze, Donner, plötzlich ein wahnsinniger Regensturm. Und nach einer Minute schon wieder vorbei.
Keine Ahnung, ob die Gewitter hier auf dem flachen Land immer so heftig sind.
Ich sehe es als gutes Omen an.
Reinigend.
Oder so.

Heute wird das Schlafzimmer tapeziert und ich habe gerade kapituliert: Meine Handgelenke machen nicht mehr mit, die Schulter und der Nacken auch nicht. Schulter und Nacken habe ich gelernt zu ignorieren. Bei den Handgelenken funktioniert das nicht.
Und als Claudia meine angeschwollenen Narben von der Gaumentransplantationsstelle am linken Handgelenk sieht gibt sie mir die rote Karte.
Na gut.
Also ein Bier und dann unter die Dusche…

Feierabend.
Und ein paar Worte im Blog.

Gestern das New Model Army – Konzert in der Fabrik in Coesfeld.
Looking for family.
Und ja: Irgendwie ist das so. Die Fans sind meine Brüder und Schwestern, die Band ein Familienzusammenhalt.
Wie auch immer.
New Model Army sind älter geworden. Wir Fans auch. Das sorgt aber nicht für Qualitäts- oder Stimmungsminderung, eher im Gegenteil:
Wir feiern voller Power und die Band zieht mit, gerade die letzten zwei Scheiben des letzten Jahres sind ja nun wirklich genial und nach kurzer Zeit haben die Songs schon Hymnencharakter.
Seit 1986 begleitet mich diese Band durch mein Leben. Bereichert es mit wunderbaren Songs und Rhythmen. Mindestens neun Konzerte durfte ich erleben.
Ich glaube, ich bin bei Justin Sullivan und New Model Army nicht gerade objektiv.
„Hey! Wir könnten 120 Lieder spielen.“ Ja. Könnten sie.
„Zu Weihnachten gaben wir letztes Jahr ein 7- Stunden-Konzert, aber ich glaube, ich übertreibe da etwas.“
Egal, es könnte stimmen.
Der Sound ist in der Fabrik in Coesfeld nicht optimal, eher zu leise für Army. Die Gitarren sind undifferenziert und die Keyboarssounds überfluten oft den Gesamtsound. Die eingespielten Soundschleifen passen nicht hundertpro zu den Livedarbietungen.
Mir ist es scheißegal.
Ich tanze.
Ich singe mit (naja – bei mir muss das heißen, ich sabbere zur Musik…).
Ich lebe.
Es war geil!

Natürlich ist hier in Ottenstein nicht alles glänzend und positiv.
Die Laubbläser der Nachbarn zum Beispiel kotzen mich an. Gerade wo es sonst so verdammt fantastisch ruhig ist.
Und natürlich streiten wir ab und zu. Bleibt nicht aus, wenn man über seine Belastbarkeitsgrenzen geht.  
Oder wir spüren den Widerwillen und die Missgunst einzelner Familienmitglieder oder nahestehender Personen.
Fuck it!

Claudia und ich malochen bis an unsere Grenzen, über unsere Grenzen hinaus. Es dauert seine Zeit, aber wir kriegen es hin.
Und da sind wir verdammt stolz drauf.

Musikalisch begleiten mich heute die Beatles. Ich gestehe.
Die neu abgemischten Mono-Aufnahmen.
Und hier entdecke ich zum ersten Mal, dass ich diese Band bisher immer unterschätzt habe, vielleicht auch die Stones zu sehr in den Vordergrund gestellt habe.
Die Beatles waren nicht schlecht!
Und auch nicht seichter Pop.
Trotzdem mag ich Mc Cartney nicht…

Nach der Dusche.
Elastische Binden um beide Handgelenke.
Als Kind liebte ich Pflaster und Verbände. Tapferkeitsmedaillen.
Jetzt habe ich die wieder.
Könnte mich eigentlich ganzkörperlich in Binden oder Pflaster stecken…
Die Waage ignoriere ich, bis sie unter 50 Kilo anzeigt.
Da habe ich noch zwei, drei Tage Zeit.

Leonard Cohen! „Popular Problems“auf Vinyl! Ein Genus

Hey!
Wo ist “Asoziales Wohnen” von Bernemann?!
Und wo ist „Ich und die Anderen“ von Matt Ruff?!
Diese beiden Bücher habe ich beim Auspacken noch nicht entdeckt, befürchte, sie verliehen zu haben. Will sie wiederhaben!
Zwei wirklich tolle Bücher…

Wo ist die Liste mit den Leuten, die meine Bücher noch nicht bezahlt haben?
Wenn ich die finde, dann werde ich doch langsam Mahnungen schreiben.
Ich brauch die Kohle, ich habe sie mir verdient und bin etwas sauer, da die Außenstände mittlerweile doch größer werden und ich keinen Bock habe, generell nur auf Vorkasse zu versenden…

Bis zum 16ten wollte ich mit der Wohnung fertig sein.
Da habe ich meinen nächsten Termin im KrankmachendenHaus und wollte wenigstens in den zwei  Punkten Ruhe und Klarheit.
Für Claudia.
Und für mich.
Das kann ich mir abschminken.
Also muss das Ergebnis einfach weitere Tumorfreiheit bringen.
Geht gar nicht anders.
Und wenn doch, dann werde ich es verschweigen.
Meine (erneute) Panik wird eh unbegründet sein…
Daumen drücken ist trotzdem erwünscht…

Bei all dem Stress hier komme ich trotzdem dazu, irgendeinen Kram in den Compi und den Blog und das Soziale Gesichtsbuch zu schreiben.
Nix tolles, aber immerhin.
Ich habe meine Gitarren ausgepackt und spiele ab und zu n paar Akkorde und Phrasen.
Die kleine Schwarze braucht dringend neue Saiten.
Und die blonde Schöne muss im Bund angepasst werden.
Meine Finger gleiten ungelenk über die Saiten.
Aber es macht Spaß.

Selbst zum Lesen fand ich Muße. Der neue Stephen King: „Mr. Mercedes“.
In vier Tagen geschafft. Nette Unterhaltung.
Stephen King fesselt mich fast immer, so dass ich seine Bücher an einem Stück durchlese. So auch diesmal.
Allerdings finde ich das Buch insgesamt relativ platt.
Wenig interessante Wendungen, die psychologischen und sozialisationsbedingten Entwicklungen der Protagonisten auf Billig-TV-Niveau und alles in allem immer zu durchschaubar.
Mit Sicherheit kein Meisterwerk des Meisters.
Aber es ist okay.

Und heute kam mit der Post „Der lachende Totenschädel Nr.2“ bei mir an.
Jörg Herbig, ein großer Mann, Dichter, Schreiber und Horror-Fan beglückt seine Freunde in unregelmäßigen Abständen mit Gruselgeschichten, unheimlichen Erlebnissen und Wissenswerten aus der Gänsehautfraktion.
Diesmal sind Bettina Sternberg, Sybille Lengauer, Jerk Götterwind, Markus Hintzen, Andromedar Nebel, Uwe Voehl, Marjus K. Korb, Sebastian Brückner, Kai, Jörg Herbig selbst und meine Wenigkeit vertreten.
Gute bis sehr gute Schreiberlinge.
Und ein sehr gutes Fanzine über Grusel und Horror.
Für mich war das Neuland: Mit Gruselgeschichten oder –berichten hatte ich noch nie was am Hut. Jörg gefiel meine Beschreibung eines Spaziergangs. Und das machte mich stolz.
Vielleicht werde ich diese Story irgendwann im Blog veröffentlichen.
Aber besser wäre es, Ihr würdet den lachenden Totenschädel bei Jörg kaufen:
Kontakt über seine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/pages/Fledermaus-Der-lachende-Totensch%C3%A4del/125207467557725?fref=ts
oder:
Es lohnt sich! Wirklich!

Diesmal Friedensnobelpreise, die es verdient haben. Und einen Literaturnobelpreis an einen Schriftsteller, den ich (noch) nicht gelesen habe.
Aber ich kriege im Moment wenig mit, interessiere mich auch nicht wirklich.

Nächste Woche hat mein bester Freund Geburtstag. Den werde ich nicht vergessen.
Und das KrankmachendeHaus.
Und in unserer Wohnung weiterkommen.
Und meine Frau lieb haben und lieben.
Volles Programm.

Ich werde weiter berichten…












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