Grau. Alles grau oder schwarz. Und nass.
Heute ist so ein Februartag. Es ist zwar nicht kalt, aber da
die Feuchtigkeit durchzieht friere ich. Und da es den ganzen Tag dunkel und
trist erscheint, wird es auch in mir nicht richtig hell.
Heute hätte Kurt Cobain seinen fünfzigsten Geburtstag.
Ich bin immer noch wütend auf ihn.
Ich bin immer noch wütend auf ihn.
So geht man einfach nicht…
Wir (hauptsächlich Claudia) bereiten ihre Mutter für eine Koloskopie
vor. Gar nicht so einfach bei einem Menschen mit Demenz und einem möglichst
weitgehend autonomen Leben.
Trotzdem haben wir uns entschlossen, diese Untersuchung
ambulant zu machen: Wir wollten Claudias Mutter den stationären Stress
ersparen, wir wollten dem Pflegepersonal den Stress ersparen, wir vertrauten
auch ehrlich gesagt einem Krankenhaus nicht zu, die Darmsäuberung und nötige menschliche
Betreuung bei einer dementen Person vernünftig hinzukriegen.
Übermorgen ist die Koloskopie, bis dahin müssen wir halt verschärft
drauf achten, dass die Nahrungsanweisungen eingehalten werden und ab morgen
früh dieses (im wahrsten Sinne der Worte) scheiß Zeug getrunken wird. Und die
Toilette und Claudias Mutter sauber bleiben.
Macht keinen Spaß, gehört aber zu unseren Aufgaben, die wir
eben übernommen haben und ist völlig okay.
Blöderweise habe ich am Tag der Kolloskopie wieder meine
Krebsnachsorge in Bochum, wo ich ja nach all dem hin und her des letzten Jahres
noch einen letzten Versuch unternehme, irgendwann wieder sowas wie einen Kiefer
und ein Gebiss zu haben. Und ich drehe da Tage vorher (also jetzt schon) am Rad
und brauche danach auch wieder n paar Tage, um zu funktionieren.
Claudia im Doppelstress, der sich noch steigert, da der Mann
ihres betreuten Ehepaares mutmaßlich präfinal ins Krankenhaus musste (und wenn
er das überlebt, dann hat er das Claudia zu verdanken, die eigentlich nur für
den Haushalt und seine Ehefrau zuständig wäre, aber alle anderen sahen nicht
die Notwendigkeit und das Dahinsiechen und brauchten den Arschtritt meiner
geliebten Frau…).
Es wird nicht langweilig.
Wann wird es mal dauerhaft schön?
Musiklaberei:
Ryan Adams
überrascht mich nicht. Auch sein neues Album, recht hoch gelobt, erreicht mich
nicht.
Ich halte ihn für einen der überschätzesten Musiker dieses
Jahrhunderts und kann eigentlich mit keiner seiner Platten was anfangen. Und
das sind ja verdammt viele.
Amy Macdonalds
überzeugt mich auch nicht.
Bei Bela B
überlege ich noch. Ich glaube, auch eher nicht.
Vorab-Veröffentlichungen von Body Count und Swiss und die
Anderen machen mich dagegen mehr als neugierig auf die kommenden Alben.
Witze über Trump bieten sich an.
Der Mann ist in seiner Politik ein einziger Witz und
(bisheriger) Höhepunkt ist eine Anspielung auf ein Ereignis in Schweden, wo allerdings
nix passierte und er nur in der Glotze einen Vorspann zu einer
Dokumentationsreihe gesehen hatte.
Irgendwie schüttelt die ganze Welt nur den Kopf über Trump.
Und Lachen soll ja gesund sein.
Trotzdem bleibt mir mein Lachen im Hals stecken:
Dieser Mann hat Macht über Atomraketen, regiert über
Twitter-Mitteilungen, sorgt für eine massive rassistische Stimmung in den USA,
will jegliches Sozialwesen dort abschaffen, hat gefährliche Hintermänner.
Ihn darf man nicht ernst nehmen, aber seine (?) Politik ist Realität.
Ihn darf man nicht ernst nehmen, aber seine (?) Politik ist Realität.
Wahrscheinlich wird er seine Legislaturperiode nicht überstehen,
dafür hat er schon im ersten Monat zu viele Fettnäpfchen getroffen.
Aber wie und weshalb er zurückgetreten wird – keine Ahnung.
Und die Frage bleibt, was bis dahin geschieht.
Und da habe ich eher Angst.
Trotzdem darf und muss man einfach weiterhin Witze über
Trump machen:
Es bietet sich einfach an und für sein Scheitern sorgt er
selber, ansonsten haben die Menschen in den USA und die amerikanischen Ideale
(die ich eh mit Fragezeichen betrachte) völlig versagt.
All diese Trump-Sätze nur, weil ich gestern Nacht wirklich
fürchterliche Alpträume hatte.
Wirklich.
Und die waren nicht lustig…
Wir haben Mitte bis Ende Februar und ich habe dieses Jahr
schon über zehn wunderbare Bücher (größtenteils Lyrik) auf meinem Tisch liegen.
Ich schaffe es nicht, jedes persönlich zu kommentieren.
Aber wenn ich meinen krankMachendenHaus Alptraum hinter mir
habe, gebe ich Euch mal nen Überblick.
Ach Nee:
Dann ist ja erstmal Rosenmontag.
Aber danach!
Bis demnächst, Helau, Alaaf, Festo (so heißt das bei uns)
oder einfach nur:
Drückt mir die Daumen bei meiner Krebsnachsorge –
wir lesen uns…
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