Freitag, 14. Februar 2014

Februargedanken






Die Kerze brennt unerbittlich runter
Die Sanduhr rieselt
und es ist fünf vor Feierabend
obwohl kein Ticken den Tinnitus durchdringt

Noch gibt es den nächsten Tag
und den übernächsten wohl auch noch
Und dann?

Ein schmutziger alter Mann an der Tastatur
die ist voller Sabber und Tabakkrümel

Ach Süße
Es wird Zeit
dass es Frühling wird
oder der Winter mal endlich kommt
Was weiß denn ich
Irgendwas

Unsere Liebe ist unpfändbar
draußen strahlen wahrhaftig die Sterne
und der Mond ist
nicht von schlechten Eltern

Trotzdem

Während ich über die Tastatur schwanke
denke ich
an Endlichkeiten
die uns schließlich alle erwischen

Ist nun mal so

Ach Süße
natürlich haben wir eine Zukunft
scheiß drauf
wie lang sie sein wird
Ich bleibe dabei
mein Ziel ist es
mit dir zusammen alt und verrückt zu werden
Und wenn wir das erreicht haben
möglichst lange verweilen

So wie jetzt

Ach Süße
Ich kann die Zeit nicht anhalten
will es auch gar nicht
Gerade darum sollten wir das Jetzt genießen

Bis zum Ende
werden wir nicht alleine sein
Da bin ich mir sicher
Immer noch
und wenigstens dabei

Sonst bin ich mir selten sicher
Ich weiß es nicht
und ich will es nicht mehr wissen
- könnten zwei meiner Lieblingszeilen sein –

Nein
Ich bin deshalb kein Philosoph
Mit Sicherheit nicht

Gefangen in Ziffern und Zahlen
Die Buchstaben meiner Tastatur
die unerbittlichen Zahlen auf den Kontoauszügen
Keine Liebesbriefe
nur klar kalkulierte Einkaufslisten
und meine Seifenblasen im Schädel fühlen sich erschlagen
von zu viel Realität
und zu wenig Leben

Ein müder Mann
der sich den Frühling wünscht
und weiter zu viel rauchen wird

und es wie immer nicht schafft
seine Gedichte kurz zu halten



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