Samstag, 24. November 2018

Novembergedanken


Ist manchmal so bei mir, es gibt Bands, mit denen tue ich mich schwer, dann funktionieren auch offiziell gute Alben bei mir nicht.
Die neuen Platten von Muse und The Prodigy zum Beispiel. Auch die neue Laibach ist nicht meins. Aber ich habe sie mir alle zumindest angehört.
Bei Gary Numan bin ich skeptisch. Ich glaube, die Live-Platte ist nicht schlecht. Habe halt meine Probleme mit zuviel Synth-Gedudel…
Everlast funktioniert dagegen überraschender Weise wieder. Und J. Mascis.
The Good, the Bad and the Queen klappt hervorragend und im Moment überlege ich, ob ich die neue The Smashing Pumpkins mag oder unerheblich finde.
Ich lege mich fest, ich mag sie, auch wenn sie nicht an deren Meisterwerke heranreicht.
Ab Herbst und bis Weihnachten werden wir alle ja überschwemmt von Neuerscheinungen, Neuauflagen und Best-offs, die kein Mensch braucht.
Vieles geht dabei unter. Bei mir liegt es auch daran, dass dieses ganze Jahr bei mir irgendwie untergeht, an mir vorbeiläuft.
Genug Musiklaberei…


Gestern war ja angeblich Black Friday.
Der Tag, an dem wir wie bescheuert einkaufen sollen, um massig zu sparen bei Sachen, die wir eindeutig nicht brauchen.
Ich genoss den Vollmond. Und habe den Garten winterfest gemacht.
Und gar nicht eingekauft.


Immer noch zu viele Baustellen. Am Haus, im Haus, mit der Schwiegermutter, Finanzkram und an und in mir.
2018 ist das Jahr der Baustellen.
Aber Baustellen enden immer irgendwann. Um dann neue Baustellen zu ermöglichen.


„Es kann ja nicht immer regnen.“ (Na, aus welchem Film zitiere ich?)
Es regnete dieses Jahr eindeutig zu wenig.
Und ich gestehe, ich mag das.
Da ich ständig friere mag ich auch gewisse Aspekte des Klimawandels.
Aber wohlgemerkt nur aus egoistischen Gründen und wenn ich überlege, dann eher doch nicht.


Die Welt ist am Arsch und meine Frau und ich renovieren so weit wir können ein marodes Haus, das wir eh auf Dauer nicht halten können (eine andere Geschichte…).
Irgendwie sind wir Optimisten.


Ich vermisse meine FreundInnen.
Sehe Bilder von einem Baum, bei dem eine Freundin beigesetzt wurde.
Denke an meine FreundInnen, die heute einen Sieg des VfL Bochum im Stadion bejubelt haben (und sich mit Sicherheit den Arsch abgefroren haben, weshalb ich mir das nicht mehr leisten kann…).
Denke an meine Freundin, die früher Ultrapolytoxikomanin (Super Wortschöpfung, passt!) war und nun eine Ultrasportlerin geworden ist. Ich denke, sie ist zufrieden und das freut mich.
Denke an all meine FreundInnen mit allen möglichen physischen oder psychischen Erkrankungen. Die Einschläge kommen immer näher.
Denke an alle anderen FreundInnen, die mir teilweise den Arsch gerettet haben und die Grund sind, dass ich noch lebe.
Und ich melde mich einfach zu selten.
Ich habe mich zu wenig um meine FreundInnen gekümmert.
Aber ich kümmere mich auch zu wenig um mich.
In der momentanen Lebensphase ist das leider so.


Ende November 2018.
Die Zeit, in der Jahresrückblicke anfangen.
Für mich war 2018 das Jahr, in dem ich nicht stattfand.
Ein Jahr das mir Trauer brachte, einen neuen Kiefer, der nur halbwegs funktioniert, ein Jahr mit vielen Fingerschwielen und Muskelkatern.
Ansonsten lief dieses Jahr ziemlich an mir vorbei.

Ende November 2018 – ich werde höchstwahrscheinlich noch einen November überleben. Und da der November der deprimierenste Monat des Jahres ist wird es wieder aufwärts gehen.


„Es kann ja nicht immer regnen.“
Und eigentlich regnete es 2018 selten.


Ich werde meine Depressionen demnächst einfach ignorieren.
Und doch: Ich mag die neue Smashing Pumpskins!

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