Auf amazon bewerte ich diese Platte zwischen zwei (sehr
schlecht) und vier (gut) Sternen.
Eigentlich mag ich nur Platten, denen ich fünf Sterne gebe.
Westernhagen begleitet mich schon lange nicht mehr.
Seine „Pfefferminz“-Zeit mochte ich, seine Live-Auftritte um
1990 fand ich klasse, bis ich auf der DVD feststellte, dass all seine Sprüche
und Gestiken einstudiert und immer gleich waren. Damit hatte er seine
Glaubwürdigkeit verloren und all die Platten, die danach entstanden stempelten
ihn eh als Jet-Set-Singer ab, also nicht mehr meins.
Mit „Alphatier“ (2014) schaffte er es, meine Neugier wieder
zu wecken. Ein wirklich gutes Album. Und jetzt ein MTV-Unplugged-Ding.
MTV-Unplugged ist ein Konzept, dass (bei mir) eigentlich
immer funktioniert:
Künstler spielen ihre Hits in abgespeckter (und meist leicht veränderter Form) in einem intimen Rahmen. Die Musik ist im Vordergrund, die SängerInnen müssen sitzen und damit weniger Show abliefern, sondern die Musik in den Vordergrund stellen. „Unplugged“ ist das selten, war es eigentlich noch nie. Aber das ist auch egal.
Künstler spielen ihre Hits in abgespeckter (und meist leicht veränderter Form) in einem intimen Rahmen. Die Musik ist im Vordergrund, die SängerInnen müssen sitzen und damit weniger Show abliefern, sondern die Musik in den Vordergrund stellen. „Unplugged“ ist das selten, war es eigentlich noch nie. Aber das ist auch egal.
Natürlich bleibt Nirvana Unplugged das absolute Highlight
dieser Reihe. Aber auch Eric Clapton, REM, mit Abstrichen Neil Young und Bob
Dylan finde ich klasse. Oder auf Deutsch FANTA 4 in einer Tropfsteinhöhle, die
Ärzte in fahrbaren Rollstühlen oder Udo Lindenberg im Hotel Atlantic: einfach
toll!
Und jetzt also Westernhagen.
28 Titel auf einer Doppel-CD, Vierer-LP (!) oder als
mp3-Download für jeweils einen fairen Preis ist schon mal ne Hausnummer.
Und natürlich spielt er die meisten seiner Hits. Kein Grund zu meckern.
Und natürlich spielt er die meisten seiner Hits. Kein Grund zu meckern.
Jan Plewka, Udo Lindenberg als Gäste und eine wirklich gute
Band bieten Westernhagen den guten Background für eine Show, die wirklich okay
ist. Als Zuhörer hat man das Gefühl, dass die Leute wirklich Spaß bei der Show
hatten. Soweit wäre ich nah an fünf Sternen.
Und jetzt kommen die Punktabzüge:
- Absoluter Tiefpunkt und eigentlich n Grund, die ganze
Platte als Unverschämtheit abzuhaken ist das Cover von „Heroes“. Es gibt massig
Covers dieses Bowie-Songs. Manche gelungen, manche schräg, manche einfach am
Original gescheitert.
Westernhagen liefert das schlechteste von allem: Uninspiriert wird die Melodie nachgespielt (ohne die Solos), der Gesang ist einfach nur schlecht und all das ist einfach nur Scheiße. Was soll das?!
Westernhagen liefert das schlechteste von allem: Uninspiriert wird die Melodie nachgespielt (ohne die Solos), der Gesang ist einfach nur schlecht und all das ist einfach nur Scheiße. Was soll das?!
Entweder ich covere von Herzen, oder ich lasse es bleiben.
Und Herz ist da nicht zu spüren.
Ich empfehle jetzt mal Andrea Schröder mit ihrer Cover
Version. Und Westernhagens Verarsche kann man in die Mülltonne kloppen.
- Mit 18: Wenn Westernhagen singt, „Ich will zurück auf die
Straße“, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Nee. Will er nicht. Er will
auch nicht mehr dreckig und laut singen.
Seine Glaubwürdigkeit hat er ja schon lange bei mir
verspielt.
Ich finde, Sänger müssen nicht immer authentisch und
glaubwürdig sein. Natürlich schlüpfen sie auch manchmal einfach in Rollen und
bringen diese rüber. Aber Typen wie Westernhagen tuen so, als ob sie diese
Rolle wären. Und gerade bei diesem Song klappt das nicht.
Und Jan Plewka rettet zwar noch n bisschen, hat aber
eigentlich keine Chance.
- Taximann: Eigentlich okay. Aber nach vier Minuten dann ein
Break und die Band legt los. Auch eigentlich okay. Aber zwei Songs in einem,
ohne jedem Zusammenhang. Und ich frage mich, warum Westernhagen nicht den Mut
hat, mit dem Drive des Stückendes diesen Song zu performen (frage ich mich da
wirklich? Nee, ich weiß die Antwort…) oder warum er seine Unfähigkeit so
deutlich auf einen Tonträger präsentiert (er hätte ja auch die letzten zwei
Minuten streichen können.).
- Gibt noch n paar weitere Abzüge, aber diese reichen
eigentlich völlig.
Westernhagen bleibt ein unglaubwürdiger Schauspieler. Und
Sänger.
Wenn er wenigstens mit seinen Rollen spielen würde und
zugäbe, dass das alles nur Rollen sind, dann wäre das ein sehr gutes Album.
Aber verarscht hat der Typ mich in den Neunzigern, jetzt
funktioniert das nicht mehr.
Manche altern in Würde. Zum Beispiel Lindenberg und
(unschlagbar) Leonard Cohen. Manche kopieren sich nur im Alter.
Westernhagen steht dazwischen.
Westernhagen steht dazwischen.
Nein. Es ist kein schlechtes Album. Es ist nur absolut
unglaubwürdig.
Und hat eben mit Heroes seinen absoluten Tiefpunkt.
Und hat eben mit Heroes seinen absoluten Tiefpunkt.
Ich gebe ihm mal auf amazon drei Punkte.
Vielleicht hätte es auch vier verdient.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen