Ein Termin in der Mund-, Gesichts- und Kieferchirurgie im
Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer kann im wahrsten Sinne des Wortes
kafkaest sein.
So erging es mir heute.
Ich hatte einen Arzttermin zur Abklärung meines
Kieferaufbaus.
Um halb Elf machten meine Frau, die mich unbedingt unterstützen wollte, und ich uns also auf den Weg in den Ruhrpott: Erst in Herne die Überweisung vom Zahnarzt abholen (die bestehen im Krankenhaus immer auf die Überweisung, auch wenn es eine Weiterbehandlung ist. Auch so kann man den Krankenkassen Geld abluchsen…).
Dann um 13.30 der Termin im Krankenhaus.
Um halb Elf machten meine Frau, die mich unbedingt unterstützen wollte, und ich uns also auf den Weg in den Ruhrpott: Erst in Herne die Überweisung vom Zahnarzt abholen (die bestehen im Krankenhaus immer auf die Überweisung, auch wenn es eine Weiterbehandlung ist. Auch so kann man den Krankenkassen Geld abluchsen…).
Dann um 13.30 der Termin im Krankenhaus.
Um 14.00 Uhr sagten sie uns, dass wir durchaus noch eine
Stunde in die Cafeteria oder woanders hingehen könnten. Erstmal wären die
Patienten dran, die schon über vier Stunden warteten.
Das war sehr freundlich von denen! Wirklich.
Um 15.00 Uhr waren wir wieder da und kamen wahrhaftig auch
um 15.30 Uhr ins Behandlungszimmer.
Dort erwartete uns eine Ärztin (oder AIPlerin?) ohne Plan.
Nachdem ich sie aufklären musste, dass ich nicht zur
Routine-Tumornachsorge, sondern zur Abklärung des Kieferaufbaus den Termin hatte
guckte sie hilflos in meine Krankenakte auf den Computer.
„Ja. Da machen wir dann mal eine Röntgenuntersuchung. Ich schreibe ihnen eine Überweisung, aber sie müssen sich beeilen, die schließen in fünf Minuten. Und dann rufen sie uns morgen an.“
Mit einer kurzen Verabschiedung drehte sie sich um.
Untersucht hatte sie mich nicht.
Und wir rannten los.
„Ja. Da machen wir dann mal eine Röntgenuntersuchung. Ich schreibe ihnen eine Überweisung, aber sie müssen sich beeilen, die schließen in fünf Minuten. Und dann rufen sie uns morgen an.“
Mit einer kurzen Verabschiedung drehte sie sich um.
Untersucht hatte sie mich nicht.
Und wir rannten los.
In der Radiologie erklärte uns die freundliche Dame an der
Anmeldung, dass sie seit einer halben Stunde zu hätten und die Ambulanz der
Kieferchirurgie dies wissen müsste.
Wir sollten die Tage wiederkommen, einen Termin bräuchten
wir nicht.
Ja.
Und so standen wir hilf- und planlos rum.
Mein Kiefer wurde vor ca. 3 Monaten geröntgt.
Ich hatte eigentlich eine Mundinspektion erwartet. Und dann
auf das Okay zur Operation und einen Termin gehofft.
Unser Hinweis, dass wir über 100 Kilometer jedes Mal fahren
müssen und doch eigentlich auch eine Radiologie immer eine Bereitschaft haben
müsse, wurde ignoriert.
Eigentlich hätte ein Oberarzt sich mein Maul angucken
müssen. Oder irgendjemand mit Plan oder wenigstens Einsatz.
Dieser Ärztin (?) musste ich sagen, dass mein Oberkiefer neu
aufgebaut wurde, aber eben auch der Unterkiefer betroffen und durch die
Bestrahlung halt nicht mehr die Implantate halten konnte.
Aber eigentlich interessierte es sie nicht. Sie guckte auf
den Computer, nicht auf mich. Geschweige denn in meine Mundhöhle.
Und da ich in acht Jahren Krebsnachsorge und unzähligen
Krankenhausterminen Bescheid wusste ballte ich meine Faust und verzog mich mit
meiner Frau aus dem KrankMachendenHaus.
Manche Weißkittel (nicht alle!) sind einfach nur zum Kotzen.
Meine Person, meine Krankheitsgeschichte oder gar meine
Empfindung waren egal.
Und Ärger machen hätte wahrscheinlich nichts gebracht.
Ich werde nächste Woche nochmal nach Bochum fahren.
Zum eigentlich unnützen Röntgen.
Aber danach kann ich versuchen, telefonisch einen OP-Termin
zu vereinbaren.
Oder muss warten, bis ich Mitte September meinen nächsten
offiziellen Termin habe.
Kafkaesk.
Und ich renne gegen Mauern.
Und niemand sagt mir etwas.
Und ich bin am Durchdrehen.
Aber das ist egal.
Fazit:
230 Kilometer fahren, ein Tag unterwegs, 5 Minuten
Ärztekontakt.
Keinerlei Information, geschweige denn Fortschritt meiner
Genesung.
Aber meine Mutter freute sich, als wir auf dem Rückweg bei
ihr einen Kaffee tranken.
Prost!
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