Mittwoch, 1. Juli 2015

HundstageBlaBla



Mal wieder Zeit für BlaBla vom kleinen alten Hermann.


(Wer auf Neil Young keinen Bock hat, kann den kommenden Absatz problemlos überspringen…)




Natürlich äußere ich mich zu dem neuen Neil Young-Album. Ich habe mich in den letzten Jahren zu jedem Album von Neil geäußert und bin bekennender Bewunderer dieses Gitarristen und Sängers.
Psychodelic Pill war ein Meisterwerk und hörte sich an, wie der endgültige Schlusspunkt seiner Alben mit Crazy Horse. Ich hatte das Gefühl, danach könne nichts mehr kommen. Zumindest nichts mit dieser Power.

Überraschenderweise kamen dann relativ schnell zwei weitere Alben:
A letter home und Storytone. Naja… Beide in ihrer Art besonders, aber musikalisch und qualitativ eher unter ferner liefen.

Und jetzt schon wieder ein neues Ding:
The Monsanto Years, eingespielt mit promise of the real.

Neil Young ist ein alter Hippie. Und Neil Young ist wütend und äußert sich politisch.
Das hat er schon öfters gemacht und lag dabei oft überhaupt nicht auf meiner Wellenlänge. Ein Kanadier, der auch für Kernkraft, für Reagan, für US-Patriotismus und gegen Linke sang. Ging bei mir nicht. Vieles erschien mir unüberlegt und unstimmig. Freundlich formuliert einfach zu naiv.
Jetzt hat er sich Monsanto angenommen. Und erkennt die Macht und den zerstörenden Einfluss dieses Multikonzerns. Und singt dagegen an.
Und lässt seine Gitarre sprechen.
Und überzeugt.
Vielleicht sind es nicht seine besten Lieder, manche wirken wie mit der heißen Nadel gestrickt. Aber die Aussage ist wichtig und ich bin mir sicher, sie erreicht einige Menschen.
Und die Gitarre schneidet.
Neils Waffe ist immer noch scharf.
Und Promise of the Real klingen manchmal sogar wie Crazy Horse.

Doch.
Monsanto Years lohnt sich. Wirklich.




Ich höre gerade Nationalgalerie.

Streaming sei Dank:
Apple Music gibt es drei Monate für Nüsse. Und da ich ja meine Sachen alle auf iTunes gespeichert habe und darüber höre (wenn ich nicht gerade nur genießen will und meine Schallplatten rauspacke…) habe ich das jetzt mal installiert und probiere rum.

Ist Streaming der Beginn eines neuen Musikkonsums oder das Ende des Musikgenusses?
Für mich eher das Ende.

Musik über Compi höre ich nur, wenn ich am Compi arbeite oder die Musik generell eher nebenbei hören will.
Musik über Compi ist kalt und seelenlos. Selbst CDs haben da mehr Seele.
Aber immerhin – es ist noch Musik.
Streaming ist noch eine Steigerung zur gespeicherten Compi-Mucke.
Ich bekomme die Musik mit einem simplen Klick und höre mit wenig Gefühl.
Ganz schlimm, wenn ich dafür auch noch ein Smartphone nutze:
Der Sound zerstört die Musik, was bleibt, ist n Rudiment der Melodie und des Gesangs.

Der einzige Vorteil ist, dass ich wirklich fast alles hören kann, ohne es besitzen zu müssen.
Ich kenne Leute, die haben Spotify aboniert und ihre CDs in den Keller geräumt.
Wird mir nicht passieren…

Nationalgalerie mussten schnell weichen, jetzt läuft die neue The Fall – Sub-Lingual Tablet. Und die ist so geil, dass ich sie mir anschaffen werde.

Genug Musik-BlaBla.




Poststreik?
Nervt. Mittlerweile mehr, als die Post, die ich ansonsten bekomme.
Ich erwarte einige Bücher und Schallplatten. Die Rechnungen und Werbungen kann die Post behalten…
Und natürlich geht dieser Kommentar nicht gegen die Streikenden, sondern gegen die verantwortlichen Ausbeuter!

Griechenland?
Was soll eine DEMOKRATISCH GEWÄHLTE REGIERUNG tun, die von den Banken und der EU in den Untergang getrieben wird und gezwungen werden soll, die arme Bevölkerung unseres Nachbarn noch mehr in das Elend zu treiben?
Eigentlich mag ich keine Volksbefragungen (hätten wir sowas in Dland, dann hätten wir wahrscheinlich die Todesstrafe und Freie Fahrt für freie Bürger auch in Tempo 30-Zonen…).
In Griechenland gab es keine Alternative mehr.
Und so ist jetzt allzu deutlich, wer die Macht in Europa hat.
Die Bevölkerung nicht…

Verfassungsschutzbericht?
Auch wenn endlich zugegeben wird, dass Rechtsextremismus eine große Gefahr für die Demokratie ist, immer noch wird mit dem rechten Auge höchstens geblinzelt…

Ach Ruhrpott!
Ach Essen!
Ach A40!
Mann, bin ich froh, da im Moment nicht herfahren zu müssen!
Die Vollsperrung eines Teilstücks der A40 ist eine Katastrophe für viele Ruhrgebietler. Und bestätigt den Vorteil unseren Umzug ins Münsterland…




Und ich?
Mir ist warm.
Ich schwitze.
Ich mag den Sommer trotzdem.

Aron liegt apathisch in einer Ecke, ich tippe diesen Kram und werde mich gleich irgendwo im Garten in den Schatten legen.
Und natürlich erst heute Abend ne längere Hunderunde drehen.

Ansonsten?
Mein Gedichtband wächst.
Hier gibt es ein Abfallprodukt daraus, dass als Gedicht nicht viel taugt, aber meine momentane Stimmung gut beschreibt:


Auszeit vor mir selber


Vielleicht brauche ich ja
eine Auszeit
von mir selber

Glücklich sein
ist relativ
Dieses Land macht mich nicht glücklich
dieses Leben nicht
selbst die Liebe schafft es momentan nicht mehr

Aussteigen?
Wo? Wohin?
Die Welt anhalten
bringt ja gerade in miesen Zeiten nichts
Auch wenn sich viel zu viel dreht
& zu wenig bewegt

Auswandern?
Portugal, Spanien, Griechenland
oder Kuba
In der Reihenfolge, ans Meer
Ja:
Ich bin mir bewusst
dass ich nicht entfliehen kann

Momentan werde ich mir selber nicht gerecht
wie soll ich dann meine Lieben zufriedenstellen?

Draußen ist es heiß
Hundstage
& selbst der Hund liegt apathisch in der Ecke
& Kaffee & Zigaretten schmecken nicht
sondern sind Gewohnheiten &
Ich weiß mal wieder nicht…




So.
Ab in den Garten…






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